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NEUE VORWÜRFE: E-Mail gegen Kirch

Im Dauerstreit zwischen der Deutschen Bank und den Erben des verstorbenen Medienunternehmers Leo Kirch wecken neue Informationen Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Bank. Aus einer internen E-Mail soll hervorgehen, dass die Deutsche Bank im Herbst 2001 die Aufspaltung der angeschlagenen Kirch- Gruppe gezielt plante, um daran zu verdienen.

Im Dauerstreit zwischen der Deutschen Bank und den Erben des verstorbenen Medienunternehmers Leo Kirch wecken neue Informationen Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Bank. Aus einer internen E-Mail soll hervorgehen, dass die Deutsche Bank im Herbst 2001 die Aufspaltung der angeschlagenen Kirch- Gruppe gezielt plante, um daran zu verdienen. Laut „Süddeutscher Zeitung“ geht es darin um ein Geheimprojekt mit Namen „Barolo“.

Dies würde ein neues Licht auf das legendäre TV-Interview des ehemaligen Deutsche-Bank- Chefs Rolf Breuer werfen, der am 4. Februar 2002 erhebliche Zweifel an der Bonität der Kirch- Gruppe geäußert hatte. Wenige Wochen später war sie tatsächlich pleite. Kirch und seine Erben machten die Deutsche Bank dafür verantwortlich und klagen seit Jahren auf Schadenersatz in Milliardenhöhe. Die E-Mail soll auch an Breuer gegangen sein. Der hatte stets betont, solche Pläne habe es nie gegeben.

Mitte der Woche noch hatte das Oberlandesgericht München die Kirch- Vermögensverwaltung zur Zahlung von insgesamt fast acht Millionen Euro an die Gläubiger der früheren Kirch-Dachgesellschaft Taurus-Holding verurteilt. Brisant an dem Urteil: Es stellt fest, dass Taurus (und damit auch Kirch) schon im November 2011 und damit zwei Monate vor dem Interview Breuers überschuldet war. ro

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