zum Hauptinhalt
Von der Rolle. 2013 wird die Wirtschaft kaum wachsen – anziehende Investitionen der Unternehmen und der Konsum der Bürger werden 2014 zu einem besseren Jahr machen. Foto: dpa

© dpa

Wirtschaft: Neuer Anlauf für den Aufschwung

2013 hat es mit dem versprochenen Wachstum nicht geklappt – nun soll es nächstes Jahr besser werden.

Berlin - Eigentlich sollte der Aufschwung schon im Sommer nach Deutschland zurückkehren. So hatten sich das viele Ökonomen gedacht und Anfang 2013 rund ein Prozent Wachstum vorhergesagt – etwa die Experten vom Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW). Doch die guten Zeiten lassen bislang auf sich warten, vor allem wegen der Krise in Europa. Jetzt wird es wirklich besser, hofft das DIW. „2014 liegt das Wachstum mit 1,7 Prozent wieder deutlich höher“, sagte DIW-Präsident Marcel Fratzscher am Mittwoch in Berlin. Dieses Jahr wird es wohl nur zu 0,4 Prozent reichen.

Die Prognose wird aber wohl nur dann Realität, wenn nichts dazwischen kommt. Das Risiko dafür ist allerdings beträchtlich. „Wir sollten uns von der vermeintlichen Stabilität nicht blenden lassen“, warnte Fratzscher. Es sei nicht sicher, wie sich die Euro-Krise entwickeln werde. Ein Problem seien zudem die faulen Kredite bei vielen Banken, deren Ausmaß noch unsicher ist. Die neue europäische Bankenaufsicht will in den kommenden Monaten hier Klarheit schaffen.

Motoren für die Konjunktur sind dem DIW zufolge hierzulande die kräftige Binnennachfrage angesichts von 400 000 zusätzlichen Erwerbstätigen zwischen 2012 und 2014. Außerdem prognostizierte Fratzscher bei den Investitionen der Firmen eine „deutliche Trendwende“. Statt bei der Anschaffung neuer Maschinen zu kürzen, wie in diesem Jahr, werde es 2014 ein deutliches Plus geben. Nach der Zurückhaltung, vor allem wegen der Euro-Krise, sieht das DIW hier Nachholbedarf. Ein übriges tue die sich belebende Exportnachfrage, auch durch das Ende der Rezession in den Nachbarländern.

Die Arbeitslosigkeit wird allerdings trotz des Aufschwungs nicht weiter sinken, erwartet das DIW. Die neuen Stellen würden zum einen von Frauen und Älteren besetzt, die zunehmend eine Stelle suchten, und zum anderen von Migranten aus anderen EU-Staaten, die angesichts der schlechteren Lage in ihren Heimatländern in die Bundesrepublik übersiedeln. Das Institut rechnet mit einer Arbeitslosenquote für 2014 von 6,8 Prozent.

So wie das DIW sehen auch andere Ökonomen die Entwicklung der Konjunktur. Der Bankenverband rechnet ebenfalls mit 1,7 Prozent Wachstum im kommenden Jahr. Das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) in Essen hält sogar 1,9 Prozent für möglich. So ganz sicher ist man sich dort nicht – die Konjunktur habe derzeit „keine eindeutige Tendenz“ heißt es in der neuen Vorausschau. Also alles wie im Winter.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false