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Wirtschaft: Neuer Chef des IWF soll wieder aus Europa kommen Gute Chancen für den Spanier Rodrigo Rato

(HB). Der Internationale Währungsfonds und die sieben führenden Industriestaaten (G7) machen Druck für eine schnelle Entscheidung über die Nachfolge von IWFChef Horst Köhler.

(HB). Der Internationale Währungsfonds und die sieben führenden Industriestaaten (G7) machen Druck für eine schnelle Entscheidung über die Nachfolge von IWFChef Horst Köhler. „Ich denke nicht, dass diese Institution länger als ein Monat ohne Chef sein sollte“, sagte ein hochrangiger Mitarbeiter des Fonds. Spätestens bis zur Frühjahrstagung von IWF und Weltbank Ende April sollte ein neuer Direktor präsentiert werden, heißt es bei der Kredit-Organisation in Washington. Der Nachfolger Köhlers soll dabei möglichst wieder aus Europa kommen. Die Tradition, dass der Währungsfonds von einem Europäer und die Weltbank von einem Amerikaner geführt werde, solle aufrecht erhalten werden, hieß es am Wochenende bei G7-Vertretern. Die Bundesregierung verzichtet darauf, einen eigenen Kandidaten für den frei gewordenen IWF-Chefposten aufzustellen. Ein Deutscher habe keine Chancen, weil er auf Widerstand bei anderen europäischen Regierungen treffen würde, hieß es aus Berlin.

Am Wochenende waren zahlreiche Kandidaten im Gespräch, darunter der britische Finanzminister Gordon Brown, Spaniens Finanzminister Rodrigo Rato und der italienische Goldman-Sachs-Manager Mario Draghi. Auch der Chef der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung, der Franzose Jean Lemierre, sowie der britische Ex-Chef der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich, Andrew Crockett, wurden als Nachfolger Köhlers gehandelt. Gute Chancen werden Rodrigo Rato eingeräumt – wegen seiner guten Kontakte zu Lateinamerika, eines der großen Sorgenkinder des Fonds. Auch in den USA ist Rato ein gern gesehener Gast. Rato genießt schließlich auch bei Spaniens größter Oppositionspartei PSOE Sympathien.

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