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Wie stolz die Bahn auf die Kooperation mit Google ist, lässt sich hier ablesen: Ein ICE fährt künftig mit den Logos beider Konzerne.

© promo

Neuer Dienst: Google fährt Bahn

Ab sofort können sich Internetnutzer von Google Maps die schnellste Strecke von A nach B auch mit der Bahn suchen. Dass der erweiterte Routenplaner in Deutschland spät zum Einsatz kommt, hat einen Grund.

Berlin - „Der Einzige, der zahlt, ist der Kunde“, sagt Ulrich Homburg, Chef des Personenverkehrs bei der Deutschen Bahn. „Aber natürlich nur für das Ticket“, schiebt er schnell hinterher, für alle, die den Witz nicht als solchen verstehen könnten. Was er eigentlich sagen wollte: Für das neueste Service-Angebot, das die Bahn ihren Kunden macht, zahlt Google. Seit Montag können sich Internetnutzer vom Geodatendienst Google Maps nicht nur die schnellste Strecke von A nach B mit dem Auto oder zu Fuß berechnen lassen, sondern auch mit der Bahn: im Fernverkehr, im Regionalverkehr und mit der S-Bahn. „Wir scheuen den Vergleich mit anderen Verkehrsträgern nicht“, betont Homburg bei der Vorstellung in Berlin. Deshalb können Reisende nach der Abfrage des Ergebnisses sich auch gleich in die Buchungsmaske auf www.bahn.de verbinden lassen.

Für Bahnkunden ist das möglicherweise nicht neu, denn der Staatskonzern bietet auf seiner Webseite einen ähnlichen Dienst an. Auch dort lassen sich Verkehrsmittel miteinander vergleichen. Im Unterschied zum Google-Angebot werden jedoch auch aktuelle Verspätungen berücksichtigt. Warum also der Umweg über die Google-Seite? „Uns geht es darum, neue Kunden für die Bahn zu gewinnen“, sagt Vertriebsmanagerin Birgit Bohle. Derzeit verkaufe die Bahn jedes zweite Fernverkehrsticket über das Internet. Der Anteil solle deutlich zunehmen. „Deshalb müssen wir unsere Leistungen über mehr Portale anbieten.“

Google erweitert mit dem Fahr- und Streckenplan der Bahn sein internationales Angebot. Nach eigenen Angaben funktioniert der Routenplaner mit öffentlichen Verkehrsmitteln in 500 Regionen weltweit. Auf die Frage, warum es den Dienst erst jetzt für Deutschland gibt, lässt Google-Deutschlandchef Stefan Tweraser dem Bahn-Kollegen den Vortritt. „Die Deutsche Bahn wird ja nicht immer im gleichen Atemzug mit Geschwindigkeit genannt“, sagt Homburg. Er sei stolz, dass es funktioniert habe. Kann man ja auch sein. Vor allem, wenn man nichts dafür bezahlen muss. Simon Frost

http://maps.google.de

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