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Wirtschaft: Neuer Großaktionär stockt bei Air Berlin weiter auf

Berlin - Der neue Großaktionär Vatas hat seine Beteiligung an der Fluggesellschaft Air Berlin weiter aufgestockt. Die Investmentfirma habe ihren Stimmrechtsanteil über die Tochter Haarlem One auf knapp 18,6 Prozent erhöht, teilte Air Berlin am Freitag mit.

Berlin - Der neue Großaktionär Vatas hat seine Beteiligung an der Fluggesellschaft Air Berlin weiter aufgestockt. Die Investmentfirma habe ihren Stimmrechtsanteil über die Tochter Haarlem One auf knapp 18,6 Prozent erhöht, teilte Air Berlin am Freitag mit. Bereits am Vortag war eine Aufstockung dieses Anteils auf rund 17,5 Prozent mitgeteilt worden. Anfang Januar hatte sich Vatas mit 15,4 Prozent bei Air Berlin eingekauft und ist seitdem größter Aktionär des einstigen Billigfliegers – vor der Deutschen Bank, die rund 15 Prozent der Anteile hält. Einer der Geschäftsführer der Berliner Investmentfirma, die vom Londoner Investor Robert Hersov kontrolliert wird, ist der einstige Vorzeigeunternehmer Lars Windhorst.

Die Aufstockung gibt den Gerüchten neue Nahrung, dass Vatas damit möglicherweise die Tür für den Einstieg eines Konkurrenten bei Air Berlin öffnet. Zusammen mit der Deutschen Bank könnte das Unternehmen auf einen Schlag mehr als 33 Prozent der Air-Berlin-Anteile an einen strategischen Investor verkaufen, mutmaßen Analysten. „Es ist nicht unwahrscheinlich, dass Vatas im Auftrag von jemandem kauft. Air Berlin ist ein potenzieller Übernahmekandidat“, sagte Per-Ola Hellgren von der Landesbank Baden-Württemberg dieser Zeitung. Der Auftraggeber würde dann über eine Sperrminorität verfügen und könnte so wichtige Unternehmensentscheidungen wie die über Fusionen, Kapitalerhöhungen oder die Abberufung von Aufsichtsratsmitgliedern blockieren. Die Deutsche Bank weist jedoch alle Spekulationen von sich, dass sie im Auftrag etwa eines Wettbewerbers agiere, und spricht weiterhin von einer reinen Handelsposition.

Bei Air Berlin wiederum wurden am Freitag immerhin Gespräche mit dem neuen Investor bestätigt. Dieser habe erklärt, vom Management und der Entwicklung der Fluggesellschaft überzeugt zu sein, sagte ein Sprecher. Zu dessen strategischen Überlegungen könne sich die Fluggesellschaft aber nicht äußern. Und der Investor Vatas selbst, der bei weiteren Käufen möglicherweise bald über eine eigene Sperrminorität von 25 Prozent verfügt, schweigt bislang eisern über seine Motive. jul

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