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Wirtschaft: Neuer Konflikt an der Opel-Spitze

DÜSSELDORF (zel/HB).Bei der Adam Opel AG, Rüsselsheim, droht neuer Streit um die Besetzung der Vorstandsspitze.

DÜSSELDORF (zel/HB).Bei der Adam Opel AG, Rüsselsheim, droht neuer Streit um die Besetzung der Vorstandsspitze.Der 51jährige Gary Cowger, erst seit Juni erster Mann bei Opel, soll auf Drängen der Muttergesellschaft General Motors (GM) zurück in die USA geholt werden.Als Nachfolger hat die GM-Zentrale den umstrittenen Peter Hanenberger ins Gespräch gebracht.Seine Berufung würde im Aufsichtsrat wahrscheinlich auf der Arbeitnehmerseite auf Widerstand stoßen.Eine für Montag angesetzte außerordentliche Aufsichtsratssitzung ist auf Wunsch des Vorsitzenden Hans Wilhelm Gäb zunächst auf unbestimmte Zeit verschoben worden.Auf diesem Treffen sollte Gary Cowger einen Zwischenbericht über seine ersten Monate als Opel-Vorstandschef abgeben.Bei seiner Berufung hatten insbesondere die Arbeitnehmervertreter darauf gedrängt, daß Opel unter Cowger mehr Selbständigkeit bekommt und seine Rolle als eigenständiger europäischer Hersteller ausspielen darf.Im vergangenen Jahr hatte es bei GM und bei seiner deutschen Tochter im Management massive Auseinandersetzungen um die künftige Rolle von Opel gegeben.Aus Rüsselsheim kam regelmäßig der Vorwurf, die deutsche Tochter bekomme im Konzernverbund zu wenig Kompetenzen zugewiesen.

"Dem Aufsichtsrat liegt keine Anfrage des Aktionärs vor", kommentierte Hans Wilhelm Gäb am Montag die Hinweise auf die bevorstehende Ablösung Cowgers durch die GM-Zentrale.Der Amerikaner wird dort dringend gebraucht, um für eine Verbesserung des Klimas zur UAW, der führenden Automobilarbeiter-Gewerkschaft in den USA, zu sorgen.GM hatte im Sommer Milliarden durch einen mehrwöchigen Streik verloren.General-Motors-Konzernchef Jack Smith ist nach der Arbeitsniederlegung stark unter Druck geraten.GM, weltweit der größte Automobilhersteller, will nicht nur die Verbindung zur Gewerkschaft UAW verbessern, sondern auch durch Kosteneinsparungen wieder wettbewerbsfähiger werden.Bei jedem einzelnen Modell will General Motors künftig zwischen fünf und zehn Prozent der Entwicklungskosten sparen.Peter Hanenberger wird in Rüsselsheim mit dafür verantwortlich gemacht, daß Opel in den zurückliegenden Jahren an Eigenständigkeit verloren hat und gegenüber den wichtigsten Konkurrenten ins Hintertreffen geraten ist.

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