zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Neuer Konzern vertraut weiter auf das Life-Science-Konzept - Hoechst-Aktionäre beschließen Sonderdividende von 2,72 Euro

Die Abkehr mehrerer Konkurrenten vom Life-Science-Konzept ist für den neu entstehenden Konzern Aventis kein Anlass, seine bisherige Strategie zu revidieren. Das machte der Vorstandsvorsitzende der Hoechst AG, Jürgen Dormann, auf der letzten Hauptversammlung des Unternehmens vor der Fusion mit Rhône-Poulenc deutlich.

Die Abkehr mehrerer Konkurrenten vom Life-Science-Konzept ist für den neu entstehenden Konzern Aventis kein Anlass, seine bisherige Strategie zu revidieren. Das machte der Vorstandsvorsitzende der Hoechst AG, Jürgen Dormann, auf der letzten Hauptversammlung des Unternehmens vor der Fusion mit Rhône-Poulenc deutlich. Die Aventis S.A., die am 15. Dezember aus diesem Zusammenschluss hervorgehen soll, wird sowohl Pharma- als auch Agrochemie-Aktivitäten unter ihrem Dach vereinen. Demgegenüber hatten sich die Schweizer Novartis und die britische AstraZeneca vor wenigen Tagen dazu entschlossen, ihre Agrosparten auszugliedern und in einer unabhängigen Gesellschaft zusammenzufassen. Dieser Schritt wird allgemein als Signal für die Aufgabe der Life-Science-Philosophie gewertet.

Dormann schließt sich dieser Sicht offenbar nicht an. Nach wie vor sehe man zwischen Pharma- und Agrochemie Synergien in Forschung und Entwicklung. Auch erwarte man Produktinnovationen im Grenzbereich zwischen Gesundheit und Ernährung. Aventis erzielt entsprechend der zusammengefassten 98-er Zahlen der beiden Fusionspartner rund 13 Milliarden Euro Umsatz im Pharmageschäft und 4,8 Milliarden Euro im Agrobereich. Aventis Crop Science werde über eine starke Position im konventionellen Pflanzenschutz sowie im Bereich Biotechnologie und Saatgut verfügen, betonte Dormann. Durch die Zusammenführung der Aktivitäten von Hoechst und Rhône-Poulenc erwarte man Einsparungen von 350 Millionen Euro jährlich. Insgesamt rechne man für die Einheit mit einem über dem Marktdurchschnitt liegendes Wachstum.

Bei der Pharmatochter HMR hat sich nach Aussage Dormanns in den vergangenen Wochen eine "sehr erfreuliche Entwicklung" fortgesetzt. Für die ersten neun Monate hatte HMR ein Umsatzplus von sechs Prozent auf 5,4 Milliarden Euro und eine Verbesserung des operativen Gewinns um vergleichbar 35 Prozent auf 832 Millionen Euro gemeldet.

Die Hauptversammlung diente ausschließlich dazu, eine Sonderdividende von 2,72 Euro je Hoechst-Aktie zu beschließen. Sie ist Teil der vorbereitenden Schritte für die Fusion.

shf

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false