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Wirtschaft: Neuer Markt: Banken sehen Chance für eine Wende

Die Kursbarometer am Neuen Markt haben sich zwar wieder stabilisiert, doch die Gefahr weiterer Rückschläge ist damit noch nicht vollkommen gebannt. Allerdings steigen die Chancen auf eine Kurserholung ab dem Spätfrühjahr, da die meisten Enttäuschungen nun im Markt sein dürften.

Die Kursbarometer am Neuen Markt haben sich zwar wieder stabilisiert, doch die Gefahr weiterer Rückschläge ist damit noch nicht vollkommen gebannt. Allerdings steigen die Chancen auf eine Kurserholung ab dem Spätfrühjahr, da die meisten Enttäuschungen nun im Markt sein dürften. Das Geschehen am Neuen Markt hängt dabei stark von der Entwicklung der US-Leitbörsen ab. Das ist das Ergebnis einer Handelsblatt-Umfrage bei Banken und Fondsgesellschaften.

Während die meisten Befragten vor einer exakteren Prognose zurückschrecken, wagt sich die DG Bank trotz ihres Schiffbruchs mit der Voraussage im Oktober erneut vor. Damals hatten die Aktienstrategen des Instituts für Ende 2001 einen Stand beim Nemax-All-Share von 8000 Punkten vorausgesagt. Nun geht die Bank von rund 3000 Punkten aus, was noch immer einem Aufschlag zum aktuellen Niveau von fast 50 Prozent entspricht. Der Leiter des Asset Managements der DG Bank, Karl Eugen Reis, sieht noch ein Restrisiko, dass der Nemax-All-Share auf 2000 Punkte sinkt. Er geht aber davon aus, dass "Anleger nicht viel falsch machen können, wenn sie langsam beginnen, wieder Bestände aufzubauen". Die Empfehlungen der DG Bank für Anleger mit mittel- und langfristigem Horizont sind Aixtron, LPKF Laser, FJA, Mühlbauer, Internationalmedia und Teleplan.

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Rudolf Vossen, verantwortlich für das Neue-Markt-Geschäft bei J.P. Morgan, hält eine Bodenbildung ebenfalls für möglich. Im Moment stünden allerdings noch eindeutig die defensiven Titel im Mittelpunkt des Interesses. "Bevor es mit den Wachstumswerten wieder aufwärts gehen kann, braucht der Markt eine Ruhephase ohne neue Hiobsbotschaften", sagt Vossen. Die weitere Richtung wird auch nach Vossens Meinung von den USA vorgegeben. An der Nasdaq sehe es so aus, als könnte die Zeit der schlechten Nachrichten erst einmal vorüber sein, meint er. Sollte sich diese Einschätzung bestätigen und die US-Notenbank mit weiteren Zinssenkungen ein positives Zeichen setzen, könne es an Nasdaq und Neuem Markt wieder aufwärts gehen, ist er sich mit Reis einig.

Zu Vorsicht mahnt Frank Träger, Fondsmanager von Axa Investment Managers. Allerdings spreche auch die Markttechnik dafür, dass der Boden allmählich gefunden sei. Doch "alles hängt von der Nasdaq ab", sagt auch Träger. Eine Erholung an der Frankfurter Wachstumsbörse sieht er ab dem Frühsommer. Auslöser könnte die antizipierte Erwartung eines Aufschwungs der US-Konjunktur in der zweiten Jahreshälfte sein. Mit rasanten Kurssteigerungen am Neuen Markt rechnet Träger jedoch nicht.

Indexprognosen gibt es auch bei der Deutschen Bank nicht. Für Solveig Hopf, die Leiterin der Gruppe Neuer Markt im Bereich Private Banking, ist die Unsicherheit bei den Wachstumswerten nicht vorbei. "Die Berichtssaison ist noch nicht beendet. Die eine oder andere negative Meldung kann durchaus noch den Markt nach unten ziehen." Von einem massiven Neueinstieg rät sie daher vorerst ab. Wie Reis empfiehlt sie den schrittweisen Aufbau neuer Positionen. Auf der Empfehlungsliste stehen derzeit Singulus, Consors, Aixtron und Qiagen.

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