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Wirtschaft: Neues Konsortium fürden Großflughafen BBI

Hochtief, Siemens und ABB wollen den Airport gemeinsam bauenVON DANIEL WETZEL Berlin.Für Bau und Betrieb des geplanten Großflughafens Berlin-Brandenburg International (BBI) in Schönefeld hat sich ein weiteres privates Firmenkonsortium zusammengetan.

Hochtief, Siemens und ABB wollen den Airport gemeinsam bauenVON DANIEL WETZEL Berlin.Für Bau und Betrieb des geplanten Großflughafens Berlin-Brandenburg International (BBI) in Schönefeld hat sich ein weiteres privates Firmenkonsortium zusammengetan.Bislang hatten nur die Kölner Industriverwertungsgesellschaft IVG und die Commerzbank Interesse am Bau des Flughafens geäußert.Am Dienstag kündigte nun der Essener Baukonzern Hochtief an, zusammen mit dem Anlagenbauer Asea Brown Boveri (ABB, Mannheim) und dem Elektrokonzern Siemens (München/Berlin) "ein Angebot für die Finanzierung, die Planung, den schlüsselfertigen Bau und den Betrieb des Flughafens zu erstellen".Der Flughafen werde "voraussichtlich der erste privat finanzierte internationale Großflughafen in Deutschland werden".Die Baukosten könnten sich nach neuen Angaben vom Dienstag weit unter den ursprünglich genannten 8 Mrd.DM bewegen. Noch im Dezember waren Zweifel darüber aufgetaucht, ob das 8 Mrd.DM-Projekt in Berlin-Schönefeld tatsächlich zu 100 Prozent privat finanziert kann.Der Deutsche- Bank-Direktor Rüdiger von Maltzahn hatte erklärt, rund 50 Prozent der Kosten, also rund 4 Mrd.DM müßten entgegen den ursprünglichen Ankündigungen aus Steuermitteln gezahlt werden.Sprecher des Bundesverkehrsministeriums wiesen diese Einschätzung jedoch zurück: Die öffentlichen Hände wollten sich aus dem Projekt weitestgehend heraushalten.Hochtief-Sprecherin Jutta Hobbiebrunken wollte sich am Dienstag nicht auf eine Finanzierung ganz ohne Steuergelder festlegen.Das Konsortium könne genaue Berechnungen noch nicht vornehmen, da die mit der Ausschreibung betraute Bank Barclays de Zoete Wedd noch immer keine Ausschreibungsunterlagen verschickt habe."8 Mrd.DM scheint mir aber als Bausumme etwas hochgegriffen", sagte Hochtief-Sprecherin Hobbiebrunken."Vier bis fünf Mrd.sind eine realistischere Größe." Siemens-Sprecher Enzio von Kühlmann-Stumm betonte, daß es sich für die Berliner Niederlassung des Konzerns beschäftigungssichernd auswirken werde, falls das Konsortium den Zuschlag bekäme.Vor allem die Gebäudetechnik und Montagebereiche der Elektrotechnik würden profitieren.Alle drei Unternehmen des neuen Konsortiums haben bereits bei Großprojekten nachgewiesen, als Systemführer Komplettlösungen anbieten zu können, hieß es am Dienstag.Siemens habe seine Kompetenz etwa bei der schlüsselfertigen Errichtung des Macao International Airport unter Beweis gestellt.ABB und Hochtief sind Partner beim Bau des Flughafens von Athen.Uta-Michaela Duerig, Sprecherin von Asea Brown Boveri, betonte den Modellcharakter des Athener Projektes für Berlin.So werde in Athen lediglich das Grundstück vom Staat zur Verfügung gestellt.Nach dem Bau übernehmen die Unternehmen 30 Jahre lang den Betrieb des Flughafens.Das Know-how dazu bringe die Frankfurter Flughafengesellschaft mit ins Konsortium.Ob und wieweit allerdings dieses Modell auch beim BBI Anwendung finden kann, sei beim gegenwärtigen Planungsstand noch ungewiß.Im Sommer 1998 soll zwischen den Anbietern eine Auswahl getroffen werden.

DANIEL WETZEL

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