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Lesen, lernen, selbermachen - Marketing-Chef Schiller präsentiert die neuesten Apple-Pläne.

© Reuters

Neues Tool: Apple greift Konkurrenz mit E-Books zum Selbermachen an

Apple prescht auf den amerikanischen Bildungsmarkt vor - und könnte dabei auch weltweit das Buchgeschäft umkrempeln.

Apple hat das Geschäft mit Computern, Musik und Handys aufgemischt. Jetzt ist der amerikanische Bildungsmarkt an der Reihe - und die Buchbranche. Denn neben dem Fokus auf digitale Lernbücher in den USA stellte der iPad- und iPhone-Konzern am Donnerstag eine kostenlose Plattform vor, mit der jeder in einfachen Schritten interaktive E-Books erstellen kann.

Zudem baut Apple seine Bildungs-Plattform „iTunes U“ zu einem Programm für den Lernbetrieb aus, in dem man zum Beispiel auch Hausaufgaben erledigen oder mit seinem Lehrer kommunizieren kann.

Die Speerspitze für die Bildungsoffensive von Apple ist das populäre iPad-Tablet, das verstärkt als Lerngerät zum Einsatz kommen soll. Statt mehrere Kilogramm schwere Bücher müssten Schüler und Studenten nur noch ihre iPads in die Klassen mitnehmen, versprach Apple-Manager Eddy Cue.

Apple war mit dem Start des iPad im Frühjahr 2010 auch ins Geschäft mit digitalen Büchern eingestiegen, hat in dem Bereich jedoch viele Konkurrenten wie etwa den weltgrößten Online-Einzelhändler Amazon. Der Schwerpunkt auf digitale Lernbücher und die neue Selbstverlags-Plattform könnten die Gewichte verschieben.

Mit der Software „iBooks Author“ lassen sich neben Texten auch Grafiken, Animationen und Videos in selbsterstellte Digitalbücher einbinden. In Anspielung auf ein Apple-Programm zum kinderleichten Musizieren spricht der Konzern selbst von „GarageBand“ für die Produktion digitaler Bücher.

Der im Oktober verstorbene Apple-Gründer Steve Jobs hatte im Hintergrund lange über eine Revolution auf dem US-Bildungsmarkt nachgedacht, wie er seinem Biografen Walter Isaacson erzählte. Die Vorstellung der Bildungsinitiative in dem New Yorker Solomon R. Guggenheim Museum war die erste große Apple-Ankündigung seit Jobs' Tod an den Folgen eines langen Krebsleidens.

Mehrere große US-Verlage sind zum Start mit ihren Lernbüchern dabei. Schon in den vergangenen Jahren seien bereits mehr als 20.000 Lern- und Bildungs-Apps für das iPad entstanden, sagte Marketing-Chef Phil Schiller.

Auch wenn es am Anfang vor allem um den amerikanischen Markt geht, machte Apple größere Ambition deutlich: Die neue „iTunes U“-App soll in vielen Ländern verfügbar sein. „Damit können Lehrern und Studenten alles nötige direkt auf ihren iPads erledigen.“ Bisher konnte man sich bei „iTunes U“ Lernmaterial wie Videos von Vorlesungen herunterladen. (dpa)

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