zum Hauptinhalt

Wirtschaft: New York reißt Aktien in die Tiefe

FRANKFURT (MAIN) (rtr/tik/HB).Der bisher größte Einbruch der Wall Street in diesem Jahr hat am Mittwoch die internationalen Finanzmärkte erschüttert.

FRANKFURT (MAIN) (rtr/tik/HB).Der bisher größte Einbruch der Wall Street in diesem Jahr hat am Mittwoch die internationalen Finanzmärkte erschüttert.Im Sog der New Yorker Börse stürzte der Deutsche Aktienindex um 123,69 auf 5632,51 Punkte.Auch die meisten anderen Leitbörsen litten unter den Schockwellen der Wall Street.In New York startete die Börse am Mittwoch zunächst fester: Der Dow Jones wurde bei lebhaftem Umsatz nach einer Stunde mit 8517,95 Punkten 30,64 Zähler höher als am Vortag notiert.

Händler in Frankfurt (Main) begründeten die Talfahrt an der Börse vor allem mit dem Absturz in New York.Sie schlossen auch weitere Rückschläge nicht aus, sollte es einen neuen Kursrutsch an der New Yorker Börse geben.Praktisch alle 30 DAX-Werte notierten im Minus, nur Preussag, BMW und Metro konnten sich erfolgreich gegen den Trend stemmen.

Auch in Tokio rutschte der Nikkei-Index zunächst deutlich ins Minus, holte dann aber im Handelsverlauf die Verluste teilweise wieder auf.Der Index verlor schließlich nur etwa 0,2 Prozent und schloß mit 15 992 Punkten.Andere Börsen in Asien traf der Kursschock härter.Hongkongs Hang-Seng-Index, der bereits am Montag um 4,8 Prozent gefallen war, fiel um weitere 1,5 Prozent auf 7466 Punkte - und notiert nur knapp über dem bisherigen Jahrestief.Der Markt in Malaysia stürzte sogar auf den niedrigsten Stand seit rund neun Jahren.

Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte war am Dienstag um 3,4 Prozent auf 8487,31 Punkte gefallen und hatte damit nach Punkten den dritthöchsten Verlust seiner Geschichte verbucht.Seit dem Höchststand des Dow Jones am 17.Juli mit 9337,97 Punkten verlor der Index 9,1 Prozent oder 850,66 Punkte.Er steht allerdings noch immer 7,3 Prozent höher als zu Jahresbeginn.

Die Entwicklung an den europäischen Handelsplätzen war am Mittwoch weitgehend gleich.Der Londoner Aktienindex Footsie brach zu Handelsbeginn um 2,35 Prozent ein; bis zum Nachmittag belief sich das das Minus sogar auf 2,8 Prozent.Der Pariser Börsenindex CAC-40 schloß mit Verlusten von 1,77 Prozent bei 3976,40 Punkten und sank erstmals seit Mitte Mai wieder unter die Marke von 4000 Zählern.Seit seinem Höchststand am 20.Juli verlor der Index damit rund zehn Prozent seines Wertes.Kursverluste gab es auch an den Börsen in Madrid, Amsterdam und Moskau.

Nach Händlerangaben schenkten die Märkte dem Bericht des Münchener Ifo-Instituts große Beachtung, der erneut auf die wirtschaftlichen Gefahren der Asienkrise für die westlichen Industrieländer hinweist.Die meisten europäischen Börsen werden nach Ansicht von Fachleuten in den nächsten Tagen labil bleiben.

Warnungen vor einem Crash seien jedoch verfrüht, hieß es."Europa wird nicht so stark korrigieren, wie wir es in New York sehen", gab sich Rodger Bootle, Chefökonom von HSBC in London, zuversichtlich.

Analysten in der Londoner City schätzen den deutschen und schwedischen Markt als am meisten gefährdet ein.Gary Dugan von J.P.Morgan in London sieht beim Dax nachhaltigen Widerstand bei 5000 Punkten.Die deutschen Aktienkurse hätten technisch gesehen ein kritisches Niveau erreicht, sagte der Analyst.Die Unternehmen besäßen eine hohe Anfälligkeit für Einbußen im Asiengeschäft.

Sehr robust, meinen die Experten, dürfte sich der französische Markt zeigen, der in Europa am besten von Unternehmensergebnissen untermauert sei."Im Schnitt werden wir in Europa beim Gewinnwachstum mit plus 20 Prozent den Gipfel sehen.In den nächsten eineinhalb Jahren werden es aber nicht weniger als plus 15 Prozent sein", prognostiziert der J.P.Morgan-Analyst in London.

Zur Startseite