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Nicht immer sinnvoll: 27 Milliarden Euro für Weiterbildung

Kurzarbeit und betriebliche Weiterbildung sollten nach Meinung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) nicht verpflichtend verknüpft werden. "Wenn die Weiterbildung keine betriebliche Relevanz hat, trägt sie langfristig auch nicht zum Aufschwung bei", sagte IW-Direktor Michael Hüther am Montag in Berlin.

Weiterbildung als Pflichtprogramm ziele ins Leere und sei demotivierend. Im Zuge des zweiten Konjunkturpaketes will die Koalition Unternehmen fördern, die zu ihrer Kurzarbeit auch Fortbildungskurse anbieten. Neben den Sozialversicherungsbeiträgen soll die Bundesagentur für Arbeit (BA) dann auch Teile der Seminarkosten übernehmen.

Weiterbildung solle dazu dienen, Mitarbeiter auf künftige Anforderungen, neue Technologien oder Arbeitsorganisationen vorzubereiten, meint das IW. „Sie muss Teil der strategischen Personalpolitik sein und zur Biografie der Beschäftigten ebenso passen wie zu den langfristigen Zielen der Firma“, sagte Hüther.

Die jüngste Befragung des IW ergab, dass deutsche Firmen kräftig in das Know-how ihrer Mitarbeiter investieren. 84 Prozent aller Unternehmen haben im Jahr 2007 Geld in betriebliche Weiterbildung gesteckt: Insgesamt rund 27 Milliarden Euro. Im Schnitt sind dies 1053 Euro für jeden sozialversicherungspflichtig Beschäftigten.

Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland gab es der Studie zufolge nicht. Auch für das laufende Jahr sind die IW-Experten optimistisch. „Wir gehen davon aus, dass der positive Trend auch 2009 weiter trägt“, sagte Hüther. Mittel- und langfristige Qualifikationsanforderungen blieben bestehen. Für die Umfrage sind rund 1700 Unternehmen befragt worden. mbr

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