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Wirtschaft: Niederlage für Metro absehbar

Machtverhältnisse bei Media-Saturn bleiben

Ingolstadt - Im Eigentümerstreit bei Europas größtem Elektronikhändler Media- Saturn zeichnet sich vor Gericht eine Niederlage des Handelskonzerns Metro ab. Das Landgericht Ingolstadt deutete in einer Verhandlung am Dienstag an, dass Metro-Chef Eckhard Cordes nicht mithilfe eines neu eingerichteten Beirats gegen den Willen der Minderheitseigentümer durchregieren kann.

Nach vorläufiger Bewertung sei die Einrichtung des Beirats rechtmäßig, sagte Richter Konrad Kliegl. Durch das Gremium ändere sich das Machtgefüge bei Media-Saturn wahrscheinlich jedoch nicht so, wie Metro sich das vorstelle. Damit wäre die Metro in erster Instanz gescheitert, die Macht bei Media-Saturn entsprechend ihrem Anteil von gut drei Vierteln an sich zu reißen. Der Konzern und die Minderheitseigentümer Erich Kellerhals und Leopold Stiefel ringen seit dem Frühjahr um das Sagen bei Media-Saturn.

Richter Kliegl deutete an, dass in dem umstrittenen Beirat zumindest bei wichtigen Entscheidungen weiterhin die Beschlussmehrheit wie bislang in der Gesellschafterversammlung gelten könnte. Die Beschlüsse müssen dort bislang mit einer Mehrheit von mehr als 80 Prozent getroffen werden. Die Metro braucht also bislang für die Entscheidungen immer die Zustimmung von Kellerhals, der knapp 22 Prozent besitzt.

Mit seinem Vorstoß wollte Metro- Chef Cordes eben diesen Zwang umgehen und so die Entscheidungsprozesse in seinem Sinn beschleunigen. Metro bemängelt, die Tochter habe eine Online-Strategie sowie ihre Internationalisierung verschlafen. Beide Seiten zeigten sich nach der Verhandlung gesprächsbereit. Die Metro kündigte aber zugleich an, sollte es nicht zu einer Einigung oder einem für sie positiven Urteil kommen, werde sie den Weg durch die Instanzen wählen. Richter Kliegl riet beiden Seiten zu einer außergerichtlichen Schlichtung. rtr

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