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Wirtschaft: Niedersachsen zahlt 1,06 Mrd.DM für Preussag Stahl

Konzern legt ein sehr gutes Ergebnis vor / Auswirkungen der Asienkrise sind gering HANNOVER (vst/HB).Die Preussag AG, Hannover, verkauft ihre Tochter Preussag Stahl AG, Peine, rückwirkend zu Anfang Oktober 1997 für 1,06 Mrd.

Konzern legt ein sehr gutes Ergebnis vor / Auswirkungen der Asienkrise sind gering HANNOVER (vst/HB).Die Preussag AG, Hannover, verkauft ihre Tochter Preussag Stahl AG, Peine, rückwirkend zu Anfang Oktober 1997 für 1,06 Mrd.DM an das Land Niedersachsen und die Norddeutsche Landesbank (NordLB), Hannover.Der Aufsichtsrat hat dem Verkauf zugestimmt, der materiell mit dem Angebot des österreichischen Konzerns Voest-Alpine, Linz, gleichwertig sei, sagte der Vorstandsvorsitzende Dr.Michael Frenzel. Der Kaufpreis für das Geschäft sei von zwei Wirtschaftsprüfungsgesellschaften als angemessen bezeichnet worden.Allerdings war das Voest-Angebot, das von einem ursprünglichen Wert von 1,28 Mrd.DM ausging, anders strukturiert.Es habe unter anderem eine 20-Prozent-Beteiligung der Preussag an einer gemeinsamen Stahlgesellschaft mit einer Kapazität von 8 bis 9 Mill.Tonnen vorgesehen.Das Land und die NordLB übernehmen dagegen 99,8 Prozent des Grundkapitals von 312 Mill.DM - der Rest liegt bei freien Aktionären.49 Prozent der Anteile verbleiben aber zunächst beim Preussag-Konzern und sollen Anfang Februar 1999 und Ende 1999 übergeben werden. Das verkaufte Umsatzvolumen beträgt 4 bis 5 Mrd.DM.Ausgenommen sind die US-Stahlhandelsgesellschaften mit einem Umsatz von 2 Mrd.DM.Die Preussag erhält eine Verzinsung für die rückwirkende Übertragung, außerdem ist sie an dem "sehr guten" Ergebnis ihrer ehemaligen Stahltochter im laufenden Geschäftsjahr anteilig beteiligt. Für die Übernahme des Logistik- und Touristikkonzerns Hapag-Llloyd AG, Hamburg, der bei einem Umsatz von über 4,5 Mrd.DM im letzten Jahr ein deutlich besseres Ergebnis erwartet, rechne man demnächst mit der Freigabe durch das Kartellamt.Dies gelte auch für die angestrebte Mehrheitsübernahme bei der Touristik Union (TUI), Hannover.Eine Kapitalerhöhung sei für die Übernahme von Hapag-Lloyd (2,8 Mrd.DM Kaufpreis) nicht erforderlich.Im Geschäftsjahr 1996/97 erzielte die Preussag das beste Ergebnis der vergangenen fünf Jahre.Die Eigenkapitalrendite stieg auf 23,7 (15,2) Prozent.Mit dem Vorschlag einer Dividende von 12 DM je 50 DM-Aktie auf das Aktienkapital von 763 Mill.DM wahre man die Dividendenkontinuität.Doch brauche dieser Satz bei weiter günstiger Entwicklung "nicht das letzte Wort zu sein".Der Gesamtumsatz des Konzerns stieg im 1.Quartal des laufenden Geschäftsjahres um 26 Prozent auf 7,2 Mrd.DM, der Auftragseingang auf 7,7 (5,6) Mrd.DM, während der Auftragsbestand bei 12,6 Mrd.DM stagnierte.Der Gewinn stieg im 1.Quartal um über 20 Prozent.Im Geschäftsjahr 1996/97 stieg der Fremdumsatz um 6,4 Prozent auf 26,7 Mrd.DM. Die Auswirkungen der Asienkrise auf die Preussag seien gering.Vom Konzernumsatz entfallen 49,3 (48,4) Prozent auf den Bereich Handel und Logistik.Vom Fremdumsatz der Stahl- und NE-Metallerzeugung, der wegen der Neuordnung bei NE-Metall auf 2,7 (3,1) Mrd.DM sank, entfällt der größte Teil auf Stahl.Preussag Stahl steigerte bei einer Rohstahlerzeugung von 4,6 (3,9) Mill.Tonnen ihren Jahresgewinn auf 77 (12,5) Mill.DM.Der Fremdumsatz des Anlagen- und Schiffbaus stieg auf 4,8 (4,6) Mrd.DM.Dabei seien die Abrechnungen der Werft gesunken.Der Anlagenbau blickt, wie Frenzel sagte, nach zum Teil schwerzhafter Restrukturierung wieder mit "verhaltenem Optimismus" in die Zukunft.Der Verlust der Noell-Gruppe wird mit 83 Mill.DM genannt.Ein Wachstumsmotor ist der Bereich "Gebäudetechnik und Komponenten", der seinen Fremdumsatz einschließlich der 1997 erworbenen Chaffoteaux-Gruppe, Paris, für neun Monate auf insgesamt 3,4 (2,6) Mrd.DM steigerte.Der Fremdumsatz des Energie- und Rohstoffbereichs stagnierte bei 2,2 Mrd.DM. Am Geschäftsergebnis des Konzerns von 704 (468) Mill.DM waren laut Finanzchef Rainer Feuerhake die Bereiche Energie zu 44 Prozent, Handel und Logistik zu 39 Prozent, Gebäudetechnik und Komponenten zu 29 Prozent und Stahl zu 9 Prozent beteiligt.

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