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Wirtschaft: Nintendo will wieder vorne mitspielen Nachfolger der Wii-Spielekonsole kommt 2012

Tokio - 2012 wird es in der Spielebranche wieder spannend: Dann wird Nintendo einen Nachfolger für seine Spielekonsole Wii auf den Markt bringen. Ein funktionsfähiger Prototyp werde im Juni auf der Spielemesse E3 in Los Angeles präsentiert, kündigte Nintendo am Montag an.

Tokio - 2012 wird es in der Spielebranche wieder spannend: Dann wird Nintendo einen Nachfolger für seine Spielekonsole Wii auf den Markt bringen. Ein funktionsfähiger Prototyp werde im Juni auf der Spielemesse E3 in Los Angeles präsentiert, kündigte Nintendo am Montag an. Weitere Details hielt der japanische Konzern noch zurück. In zahlreichen Medienberichten hieß es aber bereits in den vergangenen Wochen, von der neuen Konsole seien auch hochauflösende Bilder (HD) zu erwarten.

Nintendo kämpft gegen die wachsende Konkurrenz von Smartphones und Tablet-PCs wie etwa von Apples iPhone und iPad. Weil die veralteten Modelle Wii und DS immer weniger verkauft wurden, gingen die Erlöse um 29 Prozent auf 1,01 Billionen Yen (8,47 Milliarden Euro) zurück, der Gewinn brach sogar um zwei Drittel auf 77,6 Milliarden Yen (650,8 Millionen Euro) ein. Für das neue Geschäftsjahr geht der Konzern lediglich von einer leichten Erholung des Betriebsergebnisses von zuletzt 171 Billionen auf dann 175 Billionen Yen aus und liegt damit unter den Erwartungen des Marktes.

Auch der starke Yen lastete auf der Nintendo-Bilanz. Zudem blieb in Folge der Erdbeben- und Tsunami-Katastrophe in Japan der Absatz der im März gestarteten mobilen Konsole Nintendo 3DS hinter den Erwartungen zurück. Es wurden 3,6 Millionen Geräte statt der geplanten rund vier Millionen verkauft. Die 3DS kann auf einem ihrer zwei Bildschirme dreidimensionale Bilder wiedergeben, die man auch ohne Spezialbrille sieht. Damit will Nintendo dem Vormarsch günstiger Smartphone-Spiele Paroli bieten.

Die Wii mit ihrer bewegungsempfindlichen Steuerung hatte Nintendo an die Spitze der Spielebranche katapultiert. Die Ende 2006 gestartete Konsole kann zwar im Gegensatz zu ihren Rivalen Playstation 3 von Sony und Xbox von Microsoft keine HD-Bilder wiedergeben. Die Nutzer waren jedoch von der Möglichkeit begeistert, das Spielgeschehen mit einem Schwenk der Steuereinheit statt mit dem üblichen Tastengeklicke kontrollieren zu können.

Die Folge: Die günstigere Wii hängte ihre technisch anspruchsvolleren Rivalen in den folgenden Jahren ab. Nintendo wurde von einem Wackelkandidaten zum Branchenführer. Bis Ende März wurden gut 86 Millionen Geräte verkauft. Zuletzt wurde aber klar, dass die Wii ihren Höhepunkt überschritten hat. Die Geräte verkaufen sich zwar immer noch gut – allein im abgelaufenen Jahr waren es gut 15 Millionen Konsolen –, doch der Absatz sinkt.

Stattdessen rücken Sony und Microsoft mit eigenen bewegungsempfindlichen Steuerungen vor. Das System Kinect für die Xbox geht sogar noch weiter als damals Nintendo und lässt die Spieler mithilfe einer Kamera ohne Controller in der Hand auskommen. Seit dem Start im Weihnachtsgeschäft verkaufte Microsoft Millionen Kinect-Steuerungen. In der Fachpresse wird bereits seit einiger Zeit diskutiert, ob Nintendo nicht zu lange mit einem Ersatz für die Spielekonsole Wii gewartet hat. dpa

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