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Hoffnungsvoll: Opel-Chef Karl-Thomas Neumann mit dem neuen Insignia. Foto: dpa

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Wirtschaft: Noch ein Hoffnungsträger Opel erwartet weiteren Schub durch neuen Insignia

Rüsselsheim - Melanie Ehrmann war es vorbehalten, das erste fertige Fahrzeug vom Band zu steuern. Die Qualitäts-Ingenieurin lächelte am Donnerstagvormittag hinter dem Steuer in der Endmontage im Rüsselsheimer Opel-Werk.

Rüsselsheim - Melanie Ehrmann war es vorbehalten, das erste fertige Fahrzeug vom Band zu steuern. Die Qualitäts-Ingenieurin lächelte am Donnerstagvormittag hinter dem Steuer in der Endmontage im Rüsselsheimer Opel-Werk. „Das Auto fährt sich fantastisch", sprudelte es aus der Mittdreißigerin heraus, die seit 13 Jahren bei Opel arbeitet und den ersten neuen Insignia Sports Tourer Diesel zuvor auf Herz und Nieren geprüft hatte.

Vorstandschef Karl-Thomas Neumann ist zwar erst seit März bei Opel, war aber nicht minder begeistert, als die Serienfertigung für das Top-Modell der Rüsselsheimer gestartet wurde. Er sieht den gebeutelten Autohersteller wieder im Aufwind: Im Juli seien in Deutschland elf Prozent mehr Opel-Modelle als im Vorjahr verkauft worden, den Marktanteil habe man seit Jahresbeginn auf 7,1 Prozent steigern können, nachdem er 2012 auf 6,9 Prozent abgerutscht war. Mit dem neuen Insignia soll es weiter nach oben gehen, es sei ein weiterer wichtiger Meilenstein für Opel, betont Neumann.

Bis 2016 will Opel die Verluststrecke bewältigt haben und endlich wieder schwarze Zahlen schreiben. „Das werden wir schaffen“, ist Neumann überzeugt. Und verweist auf die Modelloffensive, die 23 neue Opel-Fahrzeuge bis 2016 auf den Markt spülen soll. „Opel hat schon jetzt die stärkste Modellpalette in seiner 150-jährigen Geschichte“. Dazu gehört der neue Insignia wie auch der Kleinwagen Adam und der kleine Geländewagen Mokka. Neumann zufolge liegen für den Mokka 110 000 Bestellungen vor, für den Adam 40 000. Von Januar bis Juli waren in Deutschland knapp 13 000 Adam und 12 400 Mokka zugelassen worden, was Anteilen im jeweiligen Fahrzeug-Segment von 4,5 und neun Prozent entspricht. Dagegen waren es nur rund 9600 Insignia, was die Notwendigkeit einer Neuauflage deutlich macht. 2012 hatte Opel rund 104 000 Fahrzeuge des Top-Modells verkauft.

Beim neuen Insignia kann Neumann allerdings noch keine Aufträge melden – das Auto wird erst in drei Wochen auf der Internationalen Automobilausstellung (IAA) in Frankfurt offiziell vorgestellt. Er will damit der Konkurrenz die Stirn bieten. Ein überarbeitetes Design, ein neu gestaltetes Cockpit und ein Unterhaltungssystem, das nicht einmal in der Oberklasse zu finden sei, wie Neumann betont, sollen neue Kunden anlocken. Mindestens 24 325 Euro müssen Kunden für den Insignia auf den Tisch legen.

Der Insignia soll auch die Lage im Stammwerk in Rüsselsheim, das 13 Jahre nach Inbetriebnahme immer noch zu den weltweit modernsten Autofabriken zählt, stabilisieren. Dort arbeiten in der Produktion 3300 Menschen. Täglich laufen derzeit 720 Autos vom Band. Gesamtbetriebsratschef Wolfgang Schäfer-Klug wertet den Produktionsanlauf für den Insignia auch als „klares“ Bekenntnis von General Motors zu seiner deutschen Tochter. Rolf Obertreis

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