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Wirtschaft: Noch immer keine Anzeichen für Erholung der Industrie

Die deutsche Industrie hat im März einen leichten Rückschlag erlitten. Die Produktion sank im Vergleich zum Vormonat um 0,8 Prozent, teilte das Bundesfinanzministerium in Berlin mit.

Die deutsche Industrie hat im März einen leichten Rückschlag erlitten. Die Produktion sank im Vergleich zum Vormonat um 0,8 Prozent, teilte das Bundesfinanzministerium in Berlin mit. Im Februar hatte es noch ein leichtes Plus von 0,5 Prozent gegeben. Das resultierte jedoch im wesentlichen aus besseren Zahlen des Bauhauptgewerbes, das wegen des freundlichen Wetters mehr hatte herstellen können. Für die schlechteren März-Zahlen machte das Bundesfinanzministerium die Osterfeiertage verantwortlich. Solche Feiertage ließen sich nicht vollständig aus der Statistik herausrechnen, erklärte das Ministerium.

Die Industrie im engeren Sinne - ohne Energie- und Bauleistungen - blieb im Durchschnitt der Monate Februar und März auf dem Niveau der beiden Vormonate und lag um 5,3 Prozent unter dem Stand der Vergleichsmonate im Jahr 2001. Im März ist die Produktion im Bauhauptgewerbe um 5,8 Prozent zurückgegangen. In der Industrie sank der Ausstoß zuletzt um 0,3 Prozent. Die Gesamterzeugung im Produzierenden Gewerbe verringerte sich in den alten Ländern um 0,7 und in den neuen um 1,5 Prozent.

Auch in den Teilnehmerländern der Euro-Zone erholt sich die Konjunktur nur mühsam. Dies zeigt der Eurokonjunktur-Indikator des Handelsblattes, der sich im Mai nur marginal verbessert hat. Er legte gerade einmal um 0,1 Punkte auf 1,3 Prozent zu. "Damit bleibt der Wachstumstrend der zwölf Euro-Länder wohl auch im dritten Quartal schwach", sagte Ulrich van Suntum, Ökonomie-Professor an der Universität Münster und Vater des Handelsblatt-Indikators. 2001 war das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) in der Euro-Zone um 1,6 Prozent gewachsen, für 2002 erwarten die führenden Forschungsinstitute Institute in ihrem Frühjahrsgutachten lediglich 1,4 Prozent. Der Indikator bestätigt diese Sicht.

Ein Anziehen der Konjunktur zur Jahresmitte ist in dieser Prognose bereits eingerechnet. Im zweiten Quartal dürfte das BIP um 1,5 Prozent zum Vorjahresquartal wachsen, im ersten waren es schätzungsweise nur magere 0,2 Prozent. Für eine Trendwende des mittelfristigen Wachstumstempos reicht dies nicht aus - der Indikator prognostiziert diese erst für den Sommer. Die Kapazitätsauslastung der Industrie im Euroraum bestätigt dies: Sie ist im zweiten Quartal noch einmal von 80,8 Prozent auf 80,1 Prozent gesunken. Den stärksten Anteil an diesem Rückgang hatte Deutschland.

brö, HB

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