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Wirtschaft: Noch Sparpotential im Warenverkehr

BERLIN (vis).In einer Welt, in der die Märkte immer globaler werden und sich die internationale Arbeisteilung beschleunigt, steigen auch die Anforderungen an die Logistik.

BERLIN (vis).In einer Welt, in der die Märkte immer globaler werden und sich die internationale Arbeisteilung beschleunigt, steigen auch die Anforderungen an die Logistik.Die umfaßt heute nicht mehr nur die effiziente Organisation des Warenflusses, sondern auch der Dienstleistungen und Informationsströme.Ein Beispiel für das, was Logistik heute leisten muß, stellte Klaus Mangold, Vorstandsvorsitzender der Debis AG auf dem 15.Logistik Kongress in Berlin vor.

Daimler-Benz baut einen Lkw für den asiatischen Markt, der in Indonesien montiert wird."Die Zulieferungen für dieses Fahrzeug sind wahrhaft global", sagte Mangold: Motorenteile kommen aus Brasilien, Gelenkwellen aus den USA, die hydraulische Lenkung aus Japan, Räder aus Korea, Blechteile aus Spanien, Kurbelwellen aus Südafrika, die Kühlschläuche aus der Türkei, einige Teile stammen aus Deutschland.Von dort komme natürlich auch das Know-how, "aus diesem Puzzle ein Fahrzeug zusammenzustellen, das den Kosten- und Qualitätsvergleich mit unseren asiatischen Konkurrenten nicht scheut." Und dieses Beispiel stelle keinen Sonderfall im Unternehmen dar.

Mangold betonte außerdem, daß mit den neuen Technologien wie dem Internet "Logistik neu erdacht werden müsse".Durch Multimedia enstehe ein neuer Markt für die Logistik, sagte auch Helmut Baumgarten, Direktor des Instituts für Technologie und Management an der TU Berlin.Die OECD habe prognostiziert, daß im Jahr 2003 etwa 15 Prozent des weltweiten Handelsumsatzes über das Internet getätigt werden - mit einem Volumen von über einer Billarde Dollar (rund 1,65 Billiarden DM).Die Logistik übernehme dabei die physische und informatorische Steuerung der Warenströme.

In der Optimierung der Prozeßabläufe lägen noch wichtige Einsparpotentiale, sagte Baumgarten.Durch ein leistungsfähiges logistisches Netzmanagement ließen sich die Kosten eines Unternehmens um bis zu fünf Prozent verringern.Edward Krubasik, Vorstandsmitglied der Siemens AG, sagte, daß die Logistik für jedes Unternehmen zu einem immer wichtigeren Erfolgsfaktor werde.Die Anforderungen der Industrie an die Leistungsfähigkeit der Logistik werde auch durch die europäische Integration weiter wachsen.Logistik sei nicht von der Stange zu haben und kein Anbieter könne dabei alle einzelnen Teile des gesamten Geschäfts abdecken."Es empfiehlt sich strategische Partnerschaften einzugehen", sagte Krubasik.

Ebenfalls auf dem Logistikkongress stellte die Deutsche Post AG ihren internationalen Expreß-Paketversand für Geschäftskunden mit komplettem Service aus einer Hand vor.Das Angebot "Europack" für Sendungen von Unternehmen zu Unternehmen werde mit dem Kooperationspartner trans-o-flex-Schnell-Lieferdienst angeboten, sagte Postvorstand Günter W.Tumm.Bei Europack werde im europaweiten Netzwerk mit einheitlichen Standardprodukten eine kostenfreie Abholung, schnelle und pünktliche Lieferung sowie grenzüberschreitende Sendungsverfolgung und Zollabwicklung für Nicht-EU-Länder geboten.Es sollen Pakte bis zu einem Höchstgewicht von 30 Kilogramm befördert werden.

Der 15.Logistik-Kongress unter dem Motto "Europa vernetzen" dauert noch bis zum Freitag.1500 Teilnehmer aus 17 Nationen erwartet die Bundesvereinigung Logistik (BVL) zu der größten Veranstaltung dieser Art in Europa.Über 125 Aussteller beteiligen sich am "Logistik-Markt" und präsentieren dort ihre Angebote und Ideen.

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