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Wirtschaft: Nokia baut seine Führung aus

Weltweiter Handymarkt wächst um 21 Prozent

Berlin - Die Branche der Handyhersteller sorgt für positive Überraschungen: 2005 verkauften die Hersteller weltweit 816,6 Millionen Mobiltelefone. Das waren 21 Prozent mehr als im Vorjahr. Das berichtet das Marktforschungsunternehmen Gartner. Zwar wuchs der Markt nicht mehr so kräftig wie 2004 (damals waren es 30 Prozent), aber dennoch deutlich stärker als von Gartner zunächst erwartet. Verantwortlich für das Wachstum waren die sechs größten Hersteller. Sie konnten ihren Marktanteil zu Lasten kleinerer Produzenten weiter ausbauen und kommen inzwischen auf einen Anteil von rund 80 Prozent. Dennoch: Alle Hersteller leiden weiterhin unter dem enormen Preisdruck, der auf dem Markt herrscht.

Unangefochten an der Spitze bleibt Nokia. Der finnische Konzern verkaufte im vergangenen Jahr 265,6 Millionen Mobiltelefone und brachte es auf einen Marktanteil von 32,5 Prozent. Nach einem schwierigen Jahr 2004 sei Nokia mit erfolgreichen Produkten wieder zu alter Stärke zurückgekehrt, sagten die Analysten von Gartner. Nokias Ziel, einen Marktanteil von 40 Prozent zu erreichen, sei zwar immer noch ambitioniert. Es erscheine nun aber wesentlich realistischer als noch vor einem Jahr.

Auf den Plätzen zwei und drei landeten der US-Hersteller Motorola (Marktanteil 17,7 Prozent) und Samsung aus Korea (12,7 Prozent). Weit Abgeschlagen belegt der einzige deutsche Handyhersteller Siemens nur Platz sechs. Anfang 2005 hatte Siemens erhebliche Absatzprobleme, weil niemand wusste, wie es mit der Handysparte des Münchner Konzerns weitergehen würde. Im Oktober übernahm der taiwanische Konzern BenQ das Handygeschäft von Siemens. Zusammen brachten es beide 2005 auf 4,9 Prozent Marktanteil. Siemens allein hatte 2004 noch einen Anteil von 7,2 Prozent.

Wachstumstreiber für die Industrie sind nach wie vor die rasant wachsenden Märkte der Entwicklungsländer. Das bedeutet aber auch, dass die Durchschnittspreise für Handys sinken, weil die Kunden dort weniger Geld für Handys und mobiles Telefonieren ausgeben können. In Westeuropa und den USA wird der Markt dagegen von Käufern angetrieben, die alte Geräte durch modische Hightech-Telefone ersetzen.

C. Visser

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