zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Nokia: Der Mobilfunkbetreiber rüstet das UMTS-Netz für Viag Interkom aus

Der kleinste Mobilfunkbetreiber in Deutschland, Viag Interkom, hat sich für den finnischen Nokia-Konzern als Ausrüster für den Aufbau des leistungsstarken UMTS-Netzes entschieden. "Ausschlaggebend war für uns das Gesamtpaket", sagte der neue Viag Interkom-Chef Keith Cornell in München.

Der kleinste Mobilfunkbetreiber in Deutschland, Viag Interkom, hat sich für den finnischen Nokia-Konzern als Ausrüster für den Aufbau des leistungsstarken UMTS-Netzes entschieden. "Ausschlaggebend war für uns das Gesamtpaket", sagte der neue Viag Interkom-Chef Keith Cornell in München. Der Auftragswert wird in Branchenkreisen auf 2,5 Milliarden Mark beziffert. In der Endauswahl waren zuletzt noch Siemens und Nortel. Siemens wollte sich nicht zu dem entgangenen Prestige-Auftrag äußern. Die bislang meisten UMTS-Aufträge in Europa hat Ericsson an Land gezogen. Die Schweden führen mit 26 Orders vor Nokia mit jetzt 22, Siemens mit 17 und Nortel mit 10. Das durchschnittliche Volumen pro Auftrag liegt nach Brancheninformationen bei 500 Millionen Euro.

Mit Nokia setzt Viag Interkom auf Nummer sicher. Der finnische Konzern ist bereits beim GSM-Netz (zu 75 Prozent) und bei dem GPRS-Netz (zu 100 Prozent) der wichtigste Ausrüster von Viag Interkom. Entscheidend seien neben den bislang guten Erfahrungen mit Nokia vor allem die Zusicherung früher Liefertermine und die ausreichende Bereitstellung von UMTS-Geräten gewesen. Die zur britischen Mutter BT Wireless gehörende Viag Interkom will Anfang 2001 mit dem Aufbau des UMTS-Netzes beginnen und kooperiert dabei mit dem Branchenführer T-Mobil. Auf dem deutschen Mobilfunkmarkt liefern sich T-Mobil und Vodafone D2 ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Mit großem Abstand folgen E-Plus und Viag Interkom. Die Münchener wollen jetzt die Position von E-Plus angreifen, sagte Cornell. Viag Interkom kommt zurzeit auf einen Martanteil von nur sieben Prozent.

Der US-Amerikaner Cornell ist Europachef der Viag-Interkom-Mutter BT Wireless und führt das Unternehmen seit dem überraschenden Ausscheiden von Maximilian Ardelt vor sechs Wochen interimsweise. Bis spätestens Anfang 2002 will Cornell einen Nachfolger auf dem Viag-Interkom-Chefposten gefunden haben. Er wies erneut Spekulationen zurück, die Muttergesellschaft BT Wireless werde Viag Interkom verkaufen. Die deutsche Tochter sei Bestandteil der Strategie von BT Wireless. Das Unternehmen könne es sich nicht erlauben, vom wichtigsten Markt Europas Abschied zu nehmen. BT Wireless ist neben Deutschland auf dem Heimatmarkt Großbritannien mit BT Cellnet, in den Niederlanden mit Telfort und in Irland mit Esat Digifone vertreten.

mwb

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false