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Wirtschaft: Nokia Networks baut weitere 1800 Stellen ab

Mobilfunkausrüster reagiert auf die schwache Nachfrage

Berlin (vis). Der finnische Mobilfunkkonzern Nokia baut in seiner Netzwerksparte erneut 1800 Stellen ab. Allein 1100 Arbeitsplätze davon sollen in Finnland wegfallen, teilte Nokia mit. Aber auch bei Nokia in Düsseldorf werden rund 70 Stellen gestrichen. Diesmal ist vor allem der Bereich Forschung und Entwicklung betroffen. Nokia reagiert damit auf die schlechte Geschäftsentwicklung im Bereich Netzwerktechnik.

Bereits Mitte März hatte Nokia mitgeteilt, dass der Umsatz von Nokia Networks im ersten Quartal dieses Jahres voraussichtlich um 15 bis 20 Prozent unter dem der Vorjahresperiode liegen werde. Der Markt ist allgemein schwach, weil die hoch verschuldeten Netzbetreiber nach wie vor ihre Investitionen kürzen. Weil zudem bei Nokia derzeit noch die Kosten für die Installation der neuen Mobilfunknetze der dritten Generation (UMTS) anfallen, rechnet Nokia Networks für das erste Quartal mit einem deutlichen Betriebsverlust. Die Analysten von WestLB Panmure erwarten, dass sich der Markt für Netzwerktechnik erst im zweiten Halbjahr 2003 wieder erholen wird. Das weltweite Marktvolumen schätzt Analyst Thomas Langer für 2003 auf 41,8 Milliarden Euro und damit 15 Prozent unter dem Volumen des Vorjahres. Erst 2004 werde der Markt wieder um drei Prozent wachsen.

Mit dem Stellenabbau will Nokia die Kosten reduzieren und die Profitabilität steigern. Derzeit beschäftigt Nokia Networks noch 17360 Mitarbeiter. Bereits im Februar hatte Nokia den Abbau von 550 Stellen angekündigt. Insgesamt reduziert sich die Zahl der Beschäftigten in dem Bereich also um 2350. Bei Nokia Networks in Düsseldorf sind seit 2001 bereits 180 Stellen abgebaut worden. Derzeit arbeiten dort noch 670 Mitarbeiter.

Marktführer im Bereich technischer Ausrüstung für Mobilfunknetze ist der schwedische Konzern Ericsson, der am stärksten unter der schwachen Nachfrage leidet. Bis Ende dieses Jahres will der Konzern die Zahl seiner Mitarbeiter auf 60000 reduzieren. Zu seinen Hochzeiten im Jahr 2001 beschäftigte Ericsson einmal 100000 Menschen. Auch Konkurrent Siemens hatte bereits vor einigen Monaten angekündigt, in der Sparte Mobilfunknetze bis September 2003 4000 Stellen abzubauen. 2000 Jobs sind schon weggefallen. Inzwischen produzieren die Firmen immer weniger selbst und vergeben immer mehr Aufträge an darauf spezialisierte Produktionsfirmen. Bei Nokia Networks liegt der Anteil der ausgelagerten Produktion bereits bei 70 Prozent. Eine weitere Erhöhung dieses Anteils sei derzeit aber nicht geplant, sagte eine Sprecherin.

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