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Nordpolarmeer: Öldeal in der Arktis

Die britische BP und der russische Staatskonzern Rosneft wollen gemeinsam Rohstofffelder im Nordpolarmeer ausbeuten. Es wird mit der Kritik von Umweltschützern gerechnet.

London - Der britische Energiekonzern BP hat sich über eine Allianz mit dem russischen Konkurrenten Rosneft Zugriff auf Fördermöglichkeiten in der Arktis gesichert. Beide Unternehmen unterzeichneten am Freitag eine Vereinbarung, wonach sie Aktien tauschen wollen. BP erschließt sich durch die Partnerschaft Zugang zu riesigen Rohstoffvorkommen in der Karasee nördlich von Russland.

Das Abkommen sieht vor, dass beide Firmen das Gebiet auf dem russischen Teil der arktischen Kontinentalplatte erkunden und ausbeuten, für das Rosneft die nötigen Förderlizenzen im Oktober 2010 erhielt. Das Areal liegt in der südlichen Karasee und ist etwa 125 000 Quadratkilometer groß. Dort werden fünf Milliarden Tonnen Rohöl und 3000 Milliarden Kubikmeter Gas vermutet.

Russlands Ministerpräsident Wladimir Putin gab die Übereinkunft am Freitag in Moskau offiziell bekannt. Kurz darauf wurde das Abkommen von BP-Chef Bob Dudley und dem Rosneft-Vorsitzenden Eduard Chudainatow in London unterzeichnet. Dudley war am Freitag auch mit Putin in Moskau zusammengetroffen, der ihm nach russischen Presseberichten Unterstützung seiner Regierung zusicherte.

Bei der Überkreuzbeteiligung soll Rosneft fünf Prozent der Stammaktien von BP erhalten, der britische Konzern etwa 9,5 Prozent der Aktien von Rosneft, teilten beide Unternehmen in einer Erklärung mit. Die Aktienpakete sind demnach jeweils rund 7,8 Milliarden Dollar (5,8 Milliarden Euro) wert. BP ist auch bereits an dem drittgrößten russischen Ölproduzenten TNK-BP beteiligt.

Chudainatow sprach von einem „einzigartigen Projekt“, BP-Chef Bob Dudley würdigte es als „historisches“ Geschäft. Die britische Regierung begrüßte die Übereinkunft als „gute Nachricht“ für die Energiesicherheit. Es wurde aber mit Kritik von Umweltschützern gerechnet, die fürchten, dass die Ausbeutung der Rohstoffe das Ökosystem der Arktis aus dem Gleichgewicht bringen könnte. AFP

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