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Wirtschaft: Not amused

Aus britischer Sicht hat sich Premierminister Tony Blair mit seiner Zusage, Teile des Britenrabatts herzugeben, ohne gleichzeitig die Agrarausgaben zu kürzen, zwischen alle Stühle gesetzt. „Französische Bauern werden sich ins Fäustchen lachen.

Aus britischer Sicht hat sich Premierminister Tony Blair mit seiner Zusage, Teile des Britenrabatts herzugeben, ohne gleichzeitig die Agrarausgaben

zu kürzen, zwischen alle Stühle gesetzt. „Französische Bauern werden sich ins Fäustchen lachen. Britische Steuerzahler werden zur Kasse gebeten, um für Blairs Eitelkeit und seine Obsession

mit Europa zu bezahlen“, schimpfte der Chef der Konservativen Parlamentariergruppe im Europaparlament , Timothy Kirkhope. In London sprach der Europasprecher der Opposition, Graham Brady, von einer „Kapitulation“ Blairs.

Mit Blairs ursprünglichem Vorschlag, Änderungen beim „Britenrabatt“ an eine grundsätzliche Reform der Agrarpolitik zu koppeln, waren alle Parteien und auch ein Großteil der Öffentlichkeit einverstanden. Eine Haushaltseinigung ohne Fortschritte bei der Agrarreform – wie sie nun zur Debatte steht – hat allerdings kaum eine Chance, im Unterhaus ratifiziert zu werden. Da hilft auch Blairs Argument nicht, dass Großbritannien wirklich nur seinen „fairen Anteil“ an der Osterweiterung zahlen werde – aber auch nicht mehr.

Der frühere Europaminister Denis MacShane sagte, „sogar unverbesserliche Pro-Europäer wie ich werden einen einseitigen Deal, der nur auf der Seite des Rabatts Bewegung bringt, nicht akzeptieren“. Die „Sunday Times“ schrieb angesichts drohender Parlamentskämpfe: „Wieder einmal ist Europa dabei, einen britischen Premier zu stürzen.“ mth

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