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Wirtschaft: Notenbanken dürfen mehr Gold verkaufen Jährlich bis zu 500 Tonnen

Märkte reagieren kaum

Düsseldorf (fmd/rp/HB). Die europäischen Währungshüter dürfen künftig mehr Gold verkaufen. Darauf einigten sich die Europäische Zentralbank (EZB) und 14 weitere nationale Notenbanken am Montag. Das neue Goldabkommen erlaubt, 500 Tonnen pro Jahr zu veräußern – das sind 100 Tonnen mehr als bisher. Dies entspricht einem Wert von 6,4 Milliarden Dollar (5,2 Milliarden Euro). Der Markt reagierte auf die Vereinbarung kaum. Der Preis je Feinunze (31,1035 Gramm) pendelte um 400 Dollar. Langfristig rechnen Experten für Gold allerdings unverändert mit steigenden Notierungen.

„Überraschungen sind ausgeblieben“, sagt Wolfgang WrzesniokRossbach, Direktor des Edelmetallhandels bei Dresdner Kleinwort Wasserstein (DKW). Die Notenbanken wollen in den kommenden fünf Jahren – das neue Abkommen beginnt am 27. September 2004 – jährlich maximal 500 Tonnen, insgesamt also 2500 Tonnen, Gold verkaufen. Die Zentralbanken erklärten, dass „Gold ein wichtiges Element der Weltwährungsreserven bleibt“. Die beteiligten Institute horten 14 110 Tonnen Gold.

Bereits vor Bekanntgabe des neuen Abkommens hatte Bundesbankpräsident Ernst Welteke angekündigt, dass die Bundesbank eine Verkaufsoption für rund 600 Tonnen Gold anstrebt. Welteke wird am Mittwoch den Haushaltsausschuss des Bundestags über Verwertungsmöglichkeiten des Bundesbankgolds unterrichten. Auch mit der Regierung werde es Gespräche geben, hieß es bei der Bundesbank. In Deutschland waren immer wieder Forderungen laut geworden, Teile der Goldreserven zu verkaufen und die Gelder zur Finanzierung neuer Forschungsprojekte einzusetzen. Die Bundesbank hält mit 3440 Tonnen die zweitgrößten Goldreserven der Welt.

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