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Wirtschaft: Nur Autos mit Unterhaltungswert verkaufen sich gut

Die einen lassen sich den Wind in einem Cabrio um die Nase wehen, andere wollen in ihrer Freizeit Michael Schumacher nacheifern und wieder anderen macht es einfach nur Spaß, mit einem Geländewagen durch die Stadt zu brausen. Während Autos allgemein zum Einkaufen, um ins Büro zu fahren oder um die Kinder in die Schule zu bringen genutzt werden, gibt es auch Autos, deren Zweck lediglich darin besteht, Spaß zu machen.

Die einen lassen sich den Wind in einem Cabrio um die Nase wehen, andere wollen in ihrer Freizeit Michael Schumacher nacheifern und wieder anderen macht es einfach nur Spaß, mit einem Geländewagen durch die Stadt zu brausen. Während Autos allgemein zum Einkaufen, um ins Büro zu fahren oder um die Kinder in die Schule zu bringen genutzt werden, gibt es auch Autos, deren Zweck lediglich darin besteht, Spaß zu machen. "Solche Autos sollen unterhaltsam sein und einen hohen Freizeitwert haben", sagt Ferdinand Dudenhöfer, Professor für Automobilwirtschaft an der Fachhochschule Gelsenkirchen. Die klassischen Spaßautos sind laut Dudenhöfer Cabrios, Sportwagen, Geländewagen und Roadster. Und natürlich gehört für ihn auch der Smart dazu. "Mit dem kann man so schön flott um die Ecke fahren. Da ist der Spaßfaktor besonders ausgeprägt", sagt Dudenhöfer.

Egal ob Manager, Verwaltungsangestellter oder Hausfrau, sie alle suchen das besondere Erlebnis beim Autofahren. "Im Gegensatz zu der weitverbreiteten Meinung sind es nicht nur Männer, die solche Autos fahren", sagt Dudenhöfer. Es lassen sich jedoch Unterschiede feststellen. Mit einem Geländewagen kann man gut sein Fahrrad raus in die Natur transportieren, das ist dann was für den sportlichen Typ. "Mit dem Roadster legt man sich eher auf die edle Seite fest", sagt Peter Brietsche von der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) "da hat man dann auch schon mal den feinen Zwirn an."

Aber welches Auto man fährt hängt natürlich nicht nur von den eigenen Vorlieben, sondern auch von dem allgemeinen Trend ab. "Vor vier bis fünf Jahren wollten alle Vans fahren, diese familientauglichen Großraumlimosinen", sagt Dudenhöfer. Mittlerweile hat aber die die Welle der so gennanten Sport Utility Vehicles (SUV) Deutschland erreicht. Darunter versteht man Fahrzeuge wie beispielsweise die M-Klasse von Mercedes. Sie sind an die klassischen Off-Road Fahrzeuge wie den Chrysler Wrangler angelehnt, "für richtige Holperstrecken kann man diese Autos aber nicht mehr benutzen, ein Förster fährt so ein Auto jedenfalls nicht", sagt Dudenhöfer. Aber um damit zum Sport oder raus in die Natur zu fahren, reicht es allemal.

Trotz der unterschiedlichen Vorlieben gibt es bei den Anhängern der Spaßautos auch Gemeinsamkeiten. Ein solches Auto wird meist als Zweit- oder sogar Drittauto gefahren. "Für den Alltag hat man das praktische Auto und am Wochenende fährt man dann eben mit dem Cabrio oder dem Roadster umher", sagt Dudenhöfer. Wer sich ein Fahrzeug nur wegen des Spaßfaktors anschafft, verfügt meist auch über ein gutes Einkommen. Für ein Auto aus der SUV Kategorie muß man etwa 25000 Euro ausgeben, ein Roadster beginnt bei knapp 30000 Euro. Bei den Cabrios kommt es nach Peter Brietsche ganz auf das Modell an, "die Preisskala ist nach oben hin offen."

Aber wer so richtig viel Spaß am Autofahren hat, der zahlt diesen Preis auch gerne. Solche Wagen dienen weniger als Statussymbol und sollen auch nicht den Erfolg des Fahrers in den Vordergrund stellen. "Die Fahrer solcher Autos signalisieren, dass sie aktiv sein möchten, Spaß haben und locker sind", sagt Peter Brietsche von der GfK. Einen weiteren Grund ein solches Auot zu fahren sieht Dudenhöffer in dem Bedürfnis in eine Abenteuerwelt einzutauchen. "Die Leute wollen aus ihrer eigenen Welt ausbrechen, Freiheit und Natur schnuppern", sagt der Automobilprofessor. "Da steckt der Wunsch nach einer wilden Marlboro-Welt dahinter, aber bitte mit Klimaanlage."

Melanie Hinter

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