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Wirtschaft: Nur drei Jahre für den Daimler-Chef Aufsichtsrat verlängert Vertrag von Zetsche

Berlin - Man kann es als Misstrauensvotum, Vorsichtsmaßnahme oder Routineentscheidung deuten: Der Daimler-Aufsichtsrat hat am Donnerstag den Vertrag von Vorstandschef Dieter Zetsche (59) um drei Jahre verlängert – nicht um die bei Daimler zuletzt üblichen fünf. Auch der Vertrag von Forschungsvorstand Thomas Weber wurde nur bis Ende 2016 erneuert.

Berlin - Man kann es als Misstrauensvotum, Vorsichtsmaßnahme oder Routineentscheidung deuten: Der Daimler-Aufsichtsrat hat am Donnerstag den Vertrag von Vorstandschef Dieter Zetsche (59) um drei Jahre verlängert – nicht um die bei Daimler zuletzt üblichen fünf. Auch der Vertrag von Forschungsvorstand Thomas Weber wurde nur bis Ende 2016 erneuert. Truck-Chef Andreas Renschler und Produktionsvorstand Wolfgang Bernhard tauschen ihre Posten.

Nach einem durchwachsenen Geschäftsjahr 2012 hatten sich offenbar die Arbeitnehmer im Aufsichtsrat gegen eine fünfjährige Vertragsverlängerung für Zetsche ausgesprochen und durchgesetzt. Der überraschende Beschluss des 20-köpfigen Gremiums fiel am Ende einstimmig. Aktionärsvertreter hatten bereits nach Bekanntgabe der Geschäftszahlen Anfang Februar dafür plädiert, Zetsches Vertrag nur für drei Jahre zu erneuern. Zetsche, der im Mai 60 wird, steht seit sieben Jahren an der Spitze von Daimler, seit Herbst 2005 ist er in Personalunion auch Chef der Pkw-Sparte Mercedes-Benz. Daimler hatte 2012 einen Gewinn von 6,5 Milliarden Euro erzielt, kämpft aber mit Problemen auf dem chinesischen Markt und schneidet bei Absatz und Rendite schlechter ab als BMW und Audi.

„Aus Gründen der guten Unternehmensführung hat sich der Aufsichtsrat entschlossen, Vorstandsverträge bei Wiederbestellungen nur noch um drei Jahre zu verlängern, wenn die Vorstände 60 Jahre alt sind oder dieses Alter während der Laufzeit des Vertrages erreichen“, erklärte ein Sprecher die Entscheidung des Gremiums. Aufsichtsratschef Manfred Bischoff sagte, die langfristige Ausrichtung der Unternehmensführung sei ein „ganz entscheidender Faktor“. Mit der Fortschreibung der Verträge von Zetsche und Weber werde die Kontinuität an der Unternehmensspitze gesichert. mot/rtr

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