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Wirtschaft: Nur Sony fehlt noch

Vier Monate vor der Ifa ist die Ausstellungsfläche schon fast ausgebucht

Athen – Die Veranstalter der Internationalen Funkausstellung (Ifa) in Berlin sind überzeugt, dass ihr Konzept, die Ifa nun jährlich stattfinden zu lassen, aufgeht: „Nur sechs Monate nach der Entscheidung im Oktober 2005 sind 80 Prozent der Ausstellungsfläche des Vorjahres bereits wieder verkauft“, sagte der Chef der Messe Berlin, Christian Göke, am Samstag in Athen. Mit Ausnahme des japanischen Elektronikkonzerns Sony hätten alle wichtigen Hersteller ihr Kommen bereits zugesagt und Standflächen in der gleichen Größenordnung wie im Vorjahr gebucht. „Die Unternehmen halten ihre Investitionen in die Messe stabil“, sagte Göke. Mit Sony werde noch verhandelt. Insgesamt erwarten die Veranstalter, dass die Zahl der Aussteller in etwa das Niveau des Vorjahres erreichen wird.

2005 waren 1200 Aussteller aus 40 Ländern zur Funkausstellung nach Berlin gekommen. Waren im Volumen von 2,5 Milliarden Euro waren bestellt worden. Die Ifa ist die größte Messe für Unterhaltungselektronik in der Welt. Sie wird veranstaltet von der Messe Berlin und der Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (gfu). Bisher fand die Messe nur alle zwei Jahre statt. Im Herbst vergangenen Jahres entschieden sich Messe Berlin und gfu, auf einen jährlichen Rhythmus umzustellen. 2006 findet die Ifa vom 1. bis 6. September wieder unter dem Funkturm statt.

Die immer kürzeren Innovationszyklen in der Unterhaltungselektronik machten eine schnellere Folge der Ifa nötig, sagte Rainer Hecker, Aufsichtsratsvorsitzender der gfu und zugleich Chef des Fernsehherstellers Loewe. Zum Vergleich: Im Jahr 2000 hatten Geräte, die weniger als ein Jahr auf dem Markt waren, nach Angaben der Marktforschungsgruppe GfK nur 51 Prozent des Fernsehgeschäfts ausgemacht. Im Jahr 2005 waren 77 Prozent des Geschäftsvolumens mit neuen Produkten erzielt worden. „Die Dynamik des Marktes erfordert eine jährliche Ifa“, sagte Hecker. „Die Verkaufssaison ist ja auch ein jährliches Ereignis.“ Darüber hinaus stimulierten spezielle Events die Nachfrage nach Unterhaltungselektronik – wie zum Beispiel die Fußball-Weltmeisterschaft in diesem Jahr.

2006 werden in Deutschland zum ersten Mal mehr Fernseher mit Flachbildschirmen verkauft als herkömmliche Röhrengeräte, schätzt die gfu. Bisher schon lag das Marktvolumen in Euro über dem Wert der Röhrengeräte, da LCD- und Plasma-Fernseher immer noch teurer als die herkömmlichen Geräte sind. In diesem Jahr werde jedoch auch die Stückzahl höher sein.

Bereits im vergangenen Jahr hatte ein Thema die Messe beherrscht: das hochauflösende digitale Fernsehen HDTV. Doch sehen konnte es kaum jemand. In diesem Jahr wird jedoch die Fußballweltmeisterschaft in HDTV produziert, und der Abosender Premiere strahlt die Spiele auch in HDTV aus. Die WM werde ein richtiges HDTV-Festival, sagte Hecker. Die Branche hofft, dass immer mehr Sender auf das hochauflösende Fernsehen umstellen.

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