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Wirtschaft: OECD sieht Aufschwung in Deutschland Die anderen Euro-Länder

fallen weiter zurück.

Paris - Die deutsche Wirtschaft hängt ihre großen europäischen Konkurrenten beim Wachstum weiter ab. In ihrem jüngsten Zwischenbericht zur Konjunkturlage prognostiziert die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) für die Bundesrepublik einen kräftigen Aufschwung. Länder wie Italien und Frankreich kommen demnach weiter nicht in Fahrt. Vor dem Hintergrund der großen Differenzen empfehlen die OECD-Experten eine weitere Lockerung der Geldpolitik in der Euro-Zone. Die Leitzinsen seien bereits sehr niedrig, aber es gebe weiteren Spielraum, heißt es in der am Donnerstag in Paris vorgestellten Analyse. Auch die Defizitziele sollten verfehlt werden können, um Maßnahmen zur Konjunkturstabilisierung zu ermöglichen.

„Wir brauchen entschiedene politische Schritte, um ein nachhaltiges Wachstum zu erzielen – vor allem in der Euro-Zone, in der das Wachstum ungleich verteilt ist“, kommentierte OECD-Chefvolkswirt Pier Carlo Padoan. Die Euro-Zone hinke bei der Konjunkturentwicklung anderer Weltregionen hinterher. Besondere Sorgen bereitet der OECD dabei auch der Anstieg der Zahl der Langzeitarbeitslosen. Diese Entwicklung verschärfe Armut und Ungleichheit, heißt es in dem Bericht.

Konkret erwartet die OECD im zu Ende gehenden Quartal ein Wirtschaftswachstum von 0,6 Prozent in Deutschland, ein ebenso großes Plus wird für den Zeitraum April bis Ende Juni vorhergesagt. Italien wird nach Einschätzung der Konjunkturexperten bis Mitte dieses Jahres nicht aus der Rezession herausfinden und auf Raten von minus 0,4 im ersten und minus 0,2 Prozent im zweiten Quartal kommen. Auch in der nach Deutschland zweitgrößten Euro-Volkswirtschaft Frankreich dürfte die Wirtschaftsleistung im ersten Quartal 2013 noch sinken (minus 0,2 Prozent) und erst im zweiten Quartal einem Mini-Wachstum von 0,1 Prozent Platz machen. Die beiden Staaten liegen damit nicht nur hinter Deutschland, sondern auch weit hinter den USA und Japan. Dort werden Quartalswachstumsraten von knapp einem Prozent im ersten und 0,5 Prozent im zweiten Quartal erwartet. Unterdessen ist die US-Wirtschaft im vierten Quartal 2012 etwas schneller gewachsen als bislang angenommen. Das Handelsministerium korrigierte das Plus am Donnerstag nach endgültigen Berechnungen von 0,1 auf 0,4 Prozent nach oben. Investitionen und Exporte fielen etwas besser aus als zuvor erwartet.

Die Krise in Zypern bezeichnete die OECD als Sonderfall. Sie zeige aber, dass Probleme im Bankensektor schnell und entschieden angegangen werden müssten. Lob gab es hingegen für die bisherigen Reformanstrengungen von Staaten wie Griechenland, Irland, Portugal und Spanien. Sie seien eine gute Basis für einen Wiederaufschwung, kommentierte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. dpa

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