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OECD-Studie: Steuererhöhungen dämpfen Konjunktur nur kurz

Die deutsche Wirtschaft wird durch die Mehrwertsteuererhöhung im kommenden Jahr nur einen kurzfristigen Dämpfer erhalten. Auch dank sinkender Arbeitslosigkeit hält die gute Konjunktur laut der Studie bis 2008 an.

Paris - Wie die Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) mitteilte, erwartet sie eine Abschwächung des Jahreswachstums von 2,4 Prozent in diesem Jahr auf 1,7 Prozent im kommenden Jahr. 2008 werde das Bruttoinlandsprodukt (BIP) dann wieder um 2,4 Prozent zulegen. Dazu werde auch die stetig sinkende Arbeitslosenquote beitragen. Sie wird sich nach den OECD-Zahlen zwischen 2006 und 2008 von acht auf 7,2 Prozent verringern. Durch die höhere Beschäftigung wird laut der Organisation auch der Konsum im Inland bis 2008 einen Schub erhalten.

Deutschland befinde sich in einem "robusten Aufschwung", sagte OECD-Experte Andrés Fuentes. Die "dämpfende Wirkung" der Mehrwertsteuererhöhung auf das Wachstum im kommenden Jahr gab er mit einem viertel Prozentpunkt an. Trotz der dadurch verursachten Preiserhöhung für die Verbraucher werde die Inflation mit 1,9 Prozent weiter unter der von der Europäischen Zentralbank (EZB) gesetzten Obergrenze von zwei Prozent liegen und 2008 auf ein Prozent sinken. Für die Kurzfrist-Zinsen in den zwölf Ländern der Euro-Zone sagten die OECD-Experten eine allmähliche Anhebung von heute 3,25 Prozent auf bis zu vier Prozent im Laufe des Jahres 2008 voraus.

Nach jahrelangen Problemen mit dem europäischen Stabilitätspakt, der eine maximale Neuverschuldung von drei Prozent des BIP fordert, geht die OECD für Deutschland nun von einer dauerhaften Erfüllung aus: Nach 2,25 Prozent in diesem Jahr rechnet die Organisation mit einem Absinken des Staatsdefizits auf 1,4 Prozent 2007 und 1,3 Prozent 2008. (tso/AFP)

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