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Wirtschaft: OECD zuversichtlich für Berlin Zuletzt aber Schlusslicht

unter 284 Regionen

Paris – Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) sieht viel Potenzial für Berlin. „Im Vergleich zu anderen Regionen in der OECD hat Berlin gute Voraussetzungen für eine dynamische Wirtschaftsentwicklung“, erklärte der zuständige Abteilungsleiter Vincenzo Spiezia am Mittwoch in Paris. In einem Vergleich von 284 Regionen in den 30 Mitgliedsstaaten sei Berlin jedoch zuletzt die schwächste Region gewesen. Die Hauptstadt habe zwischen 1998 und 2003 rund ein Siebtel ihres Anteils an der Gesamtwirtschaftsleistung der OECD verloren.

Auch Nordrhein-Westfalen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und das Saarland gehören zu den 20 Gebieten mit besonders geringem Wachstum. Spitzenreiter sind hingegen die Northwest Territories und Alberta in Kanada, der Süden und Osten Irlands sowie Seoul und die Region Chungcheong in Südkorea. In Europa finden sich weitere Wachstumspole in Tschechien, Ungarn, Spanien und Griechenland. Untersucht wurden Faktoren wie Wirtschaftskraft, Beschäftigung und Bildungsniveau.

Das schlechte Abschneiden Berlins erklärt sich nach OECD-Angaben zum Teil aus der vergleichsweise schwachen Wirtschaftsentwicklung Gesamtdeutschlands in dem untersuchten Zeitraum. Deutlich größer sei jedoch der Effekt regionaler Faktoren. „So war zwischen 1998 und 2003 das Wirtschaftswachstum in Berlin nicht einmal halb so hoch wie im Bundesdurchschnitt“, hieß es. Der Strukturwandel habe zu einer Spezialisierung auf weniger produktive Branchen geführt. Das Bild hat sich inzwischen deutlich gebessert: Berlin kam im vergangenen Jahr auf 1,9 Prozent Wachstum, Deutschland insgesamt auf 2,8 Prozent. rtr/mod

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