zum Hauptinhalt

Öffentlicher Dienst: Streik in Hamburg beendet

Der gut zweiwöchige Streik im öffentlichen Dienst in Hamburg wird beendet. Die Tarifparteien haben sich auf einen Kompromiss geeinigt. Die Einigung sieht unter anderem eine Staffelung der Arbeitszeit nach Lebensalter vor.

Hamburg - In einer Urabstimmung sprachen sich am Mittwoch 42 Prozent der in der Gewerkschaft ver.di organisierten Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes für die Annahme eines Arbeitszeit-Kompromisses aus. Das teilte Hamburgs ver.di-Chef Wolfgang Rose in Hamburg mit. Nötig für ein Streikende waren mindestens 25 Prozent Zustimmung.

Die Tarifparteien haben sich auf einen Kompromiss zur Arbeitszeitverlängerung geeinigt. Er sieht eine Staffelung der Arbeitszeit nach Lebensalter und weiteren Kriterien wie etwa Kinder vor. Die Gewerkschaft ver.di und die Arbeitsrechtliche Vereinigung (AVH) bestätigten das Ergebnis am Vormittag noch ohne Einzelheiten zu nennen. Über das Ende des Arbeitskampfes sollten die Gewerkschaftsmitglieder noch am Mittwoch in einer Urabstimmung entscheiden. Die von den Arbeitgebern angestrebte Verlängerung der Wochenarbeitszeit von 38,5 auf 40 Stunden war Kernpunkt der Tarifauseinandersetzung.

Der Vorsitzende der Tarifgemeinschaft der Länder (TdL), Hartmut Möllring (CDU), sieht in der in Hamburg erzielten Tarifeinigung kein Vorbild. "Wir bleiben bei unserer Forderung von mindestens der 40- Stunden-Woche", sagte Niedersachsens Finanzminister in Hannover.

In einem ver.di-Informationsblatt für die Mitglieder in Hamburg hieß es unter anderem, Beschäftigte bestimmter Entgeltstufen sollen künftig 39 Stunden pro Woche arbeiten, wenn sie jünger als 50 Jahre sind und keine Kinder unter zwölf Jahren haben. Wer in dieser Altersgruppe Kinder bis zwölf Jahre erzieht, soll 38,5 Stunden arbeiten. Für Beschäftigte über 49 Jahren gilt eine Wochenarbeitszeit von 38 Stunden.

Außerdem wird festgehalten, dass die Vereinbarung nicht als Begründung für den Abbau von Arbeitsplätzen dienen darf und dass Teilzeitbeschäftigten keine Nachteile entstehen dürfen. "Das ist ein tragfähiger Kompromiss", sagte Volker Bonorden von der AVH. "Es waren harte Verhandlungen. Wir haben bis in die Nacht hinein gerungen."

Nach Ende des größten Streiks in Hamburg seit 1992 wird es nach Einschätzung des Sprechers der Stadtreinigung, Reinhard Fiedler, rund zwei Wochen dauern, bis die rund 30.000 Tonnen Abfall in der Hansestadt vollständig beseitigt sind. (tso/dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false