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© dpa

Öl-Krisengipfel: Irak will Ölförderung verdoppeln

Gigantisches Vorhaben: Kurz vor Beginn des Öl-Krisengipfels in Saudi-Arabien kündigt der Irak an, bald doppelt soviel Erdöl zu produzieren wie bisher. Reserven gebe es schließlich genug - an Nachfrage und Geld mangelt es ebenso wenig.

Die irakische Regierung will die Förderkapazitäten für Öl mittelfristig massiv ausbauen. "Wir haben die Nachfrage, wir haben die Reserven, und wir haben jetzt auch das Geld, die Ölförderung mittelfristig um vier Millionen Barrel pro Tag zu erhöhen", sagte Thamer el Ghadban, der führende Ölberater von Ministerpräsident Nuri el Maliki, dem Magazin "Spiegel". Erstmals seit dem Fall Bagdads im Jahr 2003 liege die Ölförderung jetzt stabil bei 2,5 Millionen Barrel obwohl der irakische Ölsektor immer noch mit zahlreichen Problemen kämpft. Die Sicherheitslage sei nach wie vor schlecht, ein Teil des Öls werde geschmuggelt, es fehle ein nationales Ölgesetz, schreibt das Magazin.

Ghadban widersprach dem Verdacht, bei der Rechtevergabe würden US-Konzerne bevorzugt. Davon könne keine Rede sein. Welche ausländischen Firmen am meisten profitierten, hänge allein von deren Angeboten ab, sagte der irakische Regierungsberater. Vor wenigen Tagen war bekannt geworden, dass der Irak mit fünf westlichen Konzernen Verträge ohne jegliche Ausschreibung geschlossen hat.

Noch in diesem Sommer werde es eine erste öffentliche Bieterrunde geben. Damit würden die ausländischen Unternehmen "direkt an der Erschließung unserer Ölfelder beteiligt", sagte Ghadban weiter. Eine zweite Runde werde "nicht viel später" folgen. Der Irak ist auf die Investitionen und die technische Hilfe ausländischer Konzerne angewiesen, um die vernachlässigten und beschädigten Ölfelder besser auszubeuten. (sgo/dpa/AFP)

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