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Wirtschaft: Ölhändler erwarten neuen Preissprung

US-Sorte nähert sich historischer Grenze von 50 Dollar je Barrel – und die Aktienkurse fallen

Berlin Der Preis für ein Fass US-Öl könnte in der kommenden Woche erstmals die historische Grenze von mehr als 50 Dollar überschreiten. Damit rechneten am Freitag Ölhändler in den USA. Dass die Grenze fallen könnte, deutete sich schon am Freitag an: Ein Barrel (159 Liter) Rohöl zur Auslieferung im November notierte zwischenzeitlich bei 48,49 Dollar im elektronischen Handel am New Yorker Warenterminmarkt Nymex. Opec-Analysten machten die Unsicherheit über die Versorgungslage in den USA nach den jüngsten Wirbelstürmen für den Preisauftrieb verantwortlich.

Der Ölpreis in USA legte in dieser Woche um mehr als sechs Prozent zu. Er war am Donnerstag zeitweise auf 49 Dollar gestiegen, ehe er wieder etwas nachgab. Am 20. August war mit 49,40 Dollar ein Allzeithoch erreicht worden. An der Börse setzt sich der Preisauftrieb unmittelbar in Kursverluste um. In fünf Handelstagen hat der Dax rund 2,2 Prozent verloren. Den lange erwarteten Sprung über die 4000 Punkte schaffte er nur für Minuten. Am Freitag notierte er zum Schluss bei 3910,30 Zählern. Aus der Sicht der technisch orientierten Analysten, die Rückschlüsse aus den bisherigen Kursverläufen für die künftige Entwicklung ziehen, ist die Erholung von 3600 auf 4000 Punkte jetzt beendet. Eine klassische Korrektur könne den Index jetzt bis auf 3800 Zähler drücken. Größere Zukäufe seien erst wieder oberhalb von 4000 Punkten zu erwarten.

Das Institut Cognitrend, das so genannte Stimmungsindikatoren für die deutsche Börse ermittelt, hält die Gewinnmitnahmen indes nicht für bedrohlich. Das Lager der „Bullen“, also der Optimisten, sei zwar wieder kleiner geworden. Die Aktienverkäufe, bei denen Gewinne abfielen, seien aber kein schlechtes Zeichen. „Die Chancen auf höhere Kurse sind sogar gestiegen.“ Sofern nach dem Kursrückgang der vergangenen Tage die Anschlussnachfrage nicht ausbleibe, „hat der Dax nunmehr erheblich bessere Chancen, auch deutlich und ohne Sand im Getriebe nach oben zu ziehen“. Anlegern rät Cognitrend aber, angesichts des schwankenden Index vorsichtig zu sein. „Denn eines fehlt in der Seitwärtsbewegung den meisten: Geduld.“ mot

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