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Wirtschaft: Ölmarkt: Der Ölpreis und die Amerikaner

Alle Jahre wieder tut das Tanken richtig weh. Im vergangenen Frühjahr stiegen die Energie- und damit die Benzinpreise auf deutlich über zwei Mark.

Alle Jahre wieder tut das Tanken richtig weh. Im vergangenen Frühjahr stiegen die Energie- und damit die Benzinpreise auf deutlich über zwei Mark. Die Inflationsrate stieg damals auf rund drei Prozent. Und die Regierung jammerte, dass ein großer Teil der Steuerentlastungen nicht bei den Steuerzahlern, sondern bei Mineralölkonzernen und Ölscheichs lande. Jetzt gibt es wieder das gleiche Theater mit der gleichen Rollenverteilung. Die Politik wirft den Spritkonzernen Abzockerei vor und die wiederum weisen auf den Anteil der Steuern am Benzinpreis hin. Das ist nicht viel mehr als innerdeutsches Schattenboxen.

Das, was diesmal über den üblichen Frühjahrs-Anstieg des Ölpreises hinaus geht, geht vor allem auf das Konto des Konflikts im Nahen Osten. Am Donnerstag, als der US-Präsident endlich feststellte, nun sei es genug mit Terroranschlägen und Besetzungen, lag der Ölpreis auf dem höchsten Stand seit September. Nach der Bush-Rede ging er deutlich zurück.

In Folge der Terroranschläge und des Konjunktureinbruchs war der Preis des Schmiermittels der Weltwirtschaft ständig gesunken; auch deshalb schien jetzt ein Aufschwung möglich. Bis zu dem Zeitpunkt, als der Konflikt im Nahen Osten eskalierte und arabische Staaten mit einem Stopp der Lieferungen drohten. Dabei hat die Opec noch versucht gegenzusteuern: Zuletzt förderten sechs Länder, darunter der US-Verbündete Saudi-Arabien, mehr Öl als im Kartell verabredet. Den Preis konnte das nicht drücken. Dazu bedarf es des Einsatzes der Amerikaner im Nahen Osten. Und der Zurückhaltung der USA gegenüber dem Irak. Insofern hat der Ölpreis auch eine positive Wirkung.

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