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Ölpreise: Benzin vor Ostern teuerer

Der Atomstreit mit dem Iran, aber auch schrumpfende Benzinbestände in den USA sorgen weiter für steigende Ölpreise. Die Mineralölkonzerne reagierten vor Ostern mit einer Preisrunde an den Tankstellen.

New York/London/Wien - Die Ölpreise haben am Mittwoch auf den schrumpfenden Bestand an Benzinvorräten in den USA mit Preisrekorden reagiert. Ein Barrel (159 Liter) der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) kletterte am späten Nachmittag nach der Veröffentlichung der Daten bis auf das Tageshoch von 69,60 Dollar. Die Nordseesorte Brent erreichte mit 69,97 Dollar je Barrel ein neues Allzeithoch. Anschließend gingen die Preise wegen von Gewinnmitnahmen wieder leicht zurück, notierten aber immer noch über dem Niveau des Vortags.

Spekulationen über einen Militärschlag der USA gegen den Iran verhinderten weiterhin einen Rückgang des Ölpreises, sagten Händler. Teheran fordere mit seinem Nuklearprogramm offen die Welt heraus, hieß es in Washington. Zudem gab das US-Energieministerium bekannt, dass die Lagervorräte an Benzin in der abgelaufenen Woche in den USA erneut kräftig gefallen sind. Die Bestände seien um 3,9 Millionen Barrel (je 159 Liter) gesunken. Bei Destillaten (Heizöl, Diesel) wurde ein Rückgang um 4,2 Millionen Barrel ermittelt.

Auch der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) erreichte erneut einen Rekordstand. Der Preis für ein Barrel aus der Förderung des Kartells habe am Dienstag bei durchschnittlich 63,61 Dollar gelegen, teilte das OPEC-Büro in Wien mit. Das war 1,00 Dollar mehr als am Montag.

Die Mineralölkonzerne hatten am Dienstagnachmittag bereits mit einer Preisrunde an den Tankstellen auf die hohen Ölpreise reagiert. Die bundesweiten Durchschnittspreise von 1,33 Euro für Super und 1,14 Euro für Diesel entsprechen ungefähr dem Preisniveau vom vergangenen Oktober und liegen noch deutlich unter den Rekordständen, die nach dem Hurrikan «Katrina» in den USA Anfang September erreicht wurden.

Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) kritisierte die «pünktlichen» Benzinpreiserhöhungen vor Ostern. Zwar seien die Rohölpreise gestiegen. «Was nicht geht, dass alljährlich zu Ostern und immer pünktlich dann, wenn man das Auto dringend braucht, die Spritpreise anziehen. Dafür habe ich kein Verständnis», sagte Tiefensee am Mittwoch dem Nachrichtensender N24. Dass sich diese Prozedur alljährlich wiederhole, sei nicht in Ordnung. Der Staat könne aber nicht wirklich regelnd eingreifen. (tso/dpa)

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