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Kräftige Preissprünge im Dezember: Tanken und Heizen werden teurer.

© dpa

Ölproduktion wird gedrosselt: Der Sprit wird teurer

Die Ölländer haben sich auf weitere Kürzungen verständigt. Energieexpertin Claudia Kemfert rechnet mit starken Preisschwankungen - auch für Verbraucher.

Bereits Ende November hatten sich die in der Opec zusammengeschlossenen Erdölförderländer auf Produktionskürzungen verständigt, am Wochenende legten die Opec und rund ein Dutzend Nicht-Opec-Länder nach. Sie einigten sich auf eine weitere Kürzung der Ölförderung um 558.000 Barrel (je 159 Liter) am Tag – mit von der Partie sind unter anderem Russland, Mexiko, Kasachstan, Aserbaidschan, Sudan und Bahrain. Die Länder wollen mit dieser Maßnahme den Ölpreis in die Höhe treiben, der 2014 noch bei über 100 Dollar pro Barrel stand, zum Jahresanfang auf knapp 30 Dollar einbrach und aktuell bei gut 54 Dollar notiert. Müssen sich Verbraucher nun darauf einstellen, dass der Sprit an der Tankstelle immer teurer wird und die Heizkosten durch die Decke gehen?

Energieexpertin Kemfert rechnet mit starken Schwankungen

Nein, sagt Claudia Kemfert, allerdings werde es starke Schwankungen geben. Derzeit würden die Preise zwar leicht anziehen, meint die Energieexpertin des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Das mache das Tanken und Heizen teurer. Kemfert glaubt aber nicht, dass dieser Trend lange anhält. „Noch immer herrscht ein großer Überschuss an Öl auf den internationalen Märkten“, sagte die DIW-Expertin dem Tagesspiegel. Ob Saudi-Arabien oder Russland tatsächlich – wie vereinbart – die Ölproduktion reduzieren, sei fraglich. Andere Opec-Staaten wie der Iran würden die Produktion sogar steigern, auch die USA hätten bereits angekündigt, mehr Öl fördern zu wollen. Daher bleibe es beim Überangebot. Der Ölpreis werde daher allein durch Spekulation nach oben getrieben“, meint Kemfert. „Ob dies anhält, ist eher ungewiss.“
Kurzfristig sieht es aber erst einmal so aus. Derzeit gehen die Preise nach oben. Nach Angaben des ADAC kletterte der Preis für Diesel Anfang Dezember auf einen Jahreshöchststand, der Preis für einen Liter SuperE10 kletterte erstmals seit Anfang November über die Marke von 1,30 Euro.

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