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Wirtschaft: Ölverbrauch stark rückläufig

36 Prozent weniger Heizöl verkauft

Hamburg - Der Ölverbrauch in Deutschland ist in diesem Jahr um fast zehn Prozent zurückgegangen. Nach vorläufigen Zahlen, die der Mineralölkonzern ExxonMobil am Freitag in Hamburg veröffentlichte, reduzierte sich der Inlandsabsatz von 113 auf 102 Millionen Tonnen. Der Rückgang von gut elf Millionen Tonnen sei im Wesentlichen auf die Entwicklung beim Heizöl zurückzuführen, dessen Absatz um fast 36 Prozent auf 17 Millionen Tonnen einbrach. Viele Haushalte hatten sich 2006 mit Heizöl eingedeckt, um der Erhöhung der Mehrwertsteuer zum Jahresbeginn zu entgehen. Da der Winter sowohl zu Beginn wie zum Ende des Jahres mild war, mussten weniger Heizölkunden als sonst nachkaufen. Nun sind die Tanks relativ leer. 2008 dürfte der Heizölabsatz daher wieder zunehmen.

Der Verkauf von Otto-Kraftstoffen war um 4,2 Prozent oder eine Million Tonnen rückläufig, was dem langfristigen Trend entspricht. Moderne Motoren verbrauchen weniger Sprit, und mittlerweile werden ebenso viele Dieselfahrzeuge wie Benziner neu zugelassen. Der Absatz von Normalbenzin, das seit einigen Wochen so viel kostet wie Superbenzin, verringerte sich im Gesamtjahr um knapp sieben Prozent und machte rund 27 Prozent an den Otto-Kraftstoffen aus. Die Automobilclubs befürchten, dass Normalbenzin im kommenden Jahr nicht mehr angeboten werden könnte.

Wachstum erreichten im deutschen Markt nur Diesel mit einem minimalen Plus von 0,3 Prozent auf 29 Millionen Tonnen und Flugturbinenkraftstoff mit 4,7 Prozent Zuwachs auf neun Millionen Tonnen. Letzteres liegt an steigenden Passagierzahlen und mehr Luftfracht.

Die Rohölimporte lagen mit knapp 107 Millionen Tonnen um knapp drei Millionen Tonnen unter dem Vorjahr. Die Einfuhr von Ölprodukten reduzierte sich um mehr als acht Millionen Tonnen. Wichtigste Öllieferanten blieben Russland und seine Verbündeten mit einem Anteil von knapp 45 Prozent der Rohölimporte. Dahinter folgen Norwegen, Großbritannien und Libyen, die zusammen auf mehr als 40 Prozent kommen. dpa

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