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Wirtschaft: Österreich begrüßt Zinskompromiss Deutsche Anleger sind wichtig

Wien (pak). Die Reaktionen in Österreich fielen einhellig aus.

Wien (pak). Die Reaktionen in Österreich fielen einhellig aus. Ob Finanzminister oder Bankenvertreter, alle lobten: „Wir haben unser Bankgeheimnis bis auf Weiteres gerettet.“ Weniger zufrieden ist man bei den Geldinstituten damit, dass „im zusammenwachsenden Europa noch immer ein Unterschied zwischen Inländern und EUAusländern gemacht wird". So formuliert es beispielsweise Michael Mauritz von der zur Sparkassen- Gruppe gehörenden ErsteBank, Wien. Deutsche Anleger sind gerade in Grenz- und Tourismusgebieten wie Tirol, Vorarlberg und Oberösterreich wichtige Kunden für die Banken; und diese rechnen nun nicht damit, dass die Deutschen ihr Geld abziehen. So sagt etwa der Chef der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich, Ludwig Scharinger. „Wir wollen in Zeiten des freien Kapitalverkehrs nicht auf diese wichtige Liquidität verzichten.“ Bei der Höhe der Zinsen, hofft er, sei „das letzte Wort noch nicht gesprochen". Auf jeden Fall liege man günstiger als Deutschland, wo außerdem „das Vertrauen zu den Finanzbehörden und zur Regierung kein besonders gutes“ sei. „So gehe ich davon aus, dass die Deutschen ihr Geld in Österreich lassen.“

Bisher waren Ausländer von der in Österreich üblichen Kapitalertragssteuer (25 Prozent) befreit; man ging davon aus, dass sie die Zinsen in den Heimatländern ordnungsgemäß deklarierten. Jetzt rät Michael Mauritz seinen Kunden ganz einfach, „ordentlich zu deklarieren“.

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