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Wirtschaft: Oettinger wirbt für Ökostrom aus dem Ausland

Berlin - EU-Energiekommissar Günther Oettinger hat die Mitgliedsstaaten aufgefordert, sich stärker als bisher auch im Ausland produzierten Ökostrom auf ihre eigene Quoten anrechnen zu lassen. Für den Klimaschutz sei es unerheblich, wo genau die regenerative Energie erzeugt werde.

Berlin - EU-Energiekommissar Günther Oettinger hat die Mitgliedsstaaten aufgefordert, sich stärker als bisher auch im Ausland produzierten Ökostrom auf ihre eigene Quoten anrechnen zu lassen. Für den Klimaschutz sei es unerheblich, wo genau die regenerative Energie erzeugt werde. „Ich bin sehr flexibel, was die Anrechenbarkeit angeht, aber die meisten Mitgliedsstaaten nutzen nicht einmal die bereits bestehenden Öffnungsklauseln“, sagte Oettinger dem Tagesspiegel am Rande der Jahreskonferenz der Desertec-Industrieinitiative Dii in Berlin.

Hintergrund ist, dass das erste Referenzprojekt eines Desertec-Konsortiums ins Stocken geraten ist, da EU-Mitglied Spanien derzeit nicht bereit ist, Strom aus Solaranlagen aus dem benachbarten Marokko in sein Netz aufzunehmen. Die kleinen EU-Länder Malta und Luxemburg, die als Standorte für Windräder und Solaranlagen eher ungeeignet sind, wollen sich an der Finanzierung eines regenerativen Kraftwerkes in Marokko beteiligen – unter der Bedingung, dass sie sich die dort produzierten Strommengen anrechnen lassen können, ohne dass der Strom auch wirklich in ihre Länder transportiert wird. Das ist rechtlich nur möglich, wenn er in die EU eingespeist wird. Oettinger sieht derzeit keine Möglichkeit, das zu ändern. Er vertraue darauf, dass Madrid noch einlenken wird. „Die Regierung dort hat aber derzeit ganz andere Sorgen“, gab er zu bedenken. kph

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