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Wirtschaft: Offene Immobilienfonds sind der Renner Sparer suchen nach

neuen Anlagemöglichkeiten

Berlin (dr). Die Deutschen sparen in diesem Jahr zwar wieder mehr. Jüngsten Berechnungen des Bundesverbandes der Volks und Raiffeisenbanken zufolge werden sie im laufenden Jahr 10,2 Prozent ihrer verfügbaren Einkommen auf die hohe Kante legen. Doch Aktien stehen die Anleger inzwischen deutlich skeptischer gegenüber als noch vor Jahresfrist. Profitiert haben davon vor allem risikoärmere Anlagemöglichkeiten wie Geldmarkt- und Rentenfonds sowie - mit weitem Abstand – offene Immobilienfonds. Per saldo floss den offenen Immobilienfonds in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres die Rekordsumme von 13,1 Milliarden Euro zu, hat der Bundesverband Deutscher Investment- und Vermögensverwaltungs-Gesellschaften (BVI) jetzt ermittelt. Das verwaltete Vermögen dieser Fonds kletterte damit auf 68,9 Milliarden Euro.

Gefragt waren in den ersten drei Quartalen 2002 auch die Geldmarktfonds, in die die Anleger neue Mittel in Höhe von 9,5 Milliarden Euro investierten. Offenbar hoffen viele Anleger mittelfristig auf bessere Anlagemöglichkeiten, werden die Geldmarktfonds doch nach wie vor stark als kurzfristiger Parkplatz für Liquidität in Anspruch genommen. Das Volumen der 87 deutschen Geldmarktfonds belief sich Ende September laut BVI auf 59,9 Milliarden Euro.

An dritter Stelle lagen in der Berichtszeit die Rentenfonds. Sie erzielten von Januar bis September einen Nettoabsatz von 4,1 Milliarden Euro. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum verzeichneten sie noch Abflüsse von 223 Millionen Euro. Das Volumen der Fonds stieg binnen Jahresfrist von 109 Milliarden Euro auf 118,6 Milliarden Euro. Insbesondere die international investierenden Fonds fanden das Interesse der Anleger. Ihre Zuflüsse erreichten 2,8 Milliarden Euro.

Doch trotz der Enttäuschungen an der Börse konnten auch die Aktienfonds einen bescheidenen Mittelzufluss von 1,3 Milliarden Euro verzeichnen. Bemerkbar machten sich hier langfristige Sperrverträge. In Folge der Kurseinbrüche sank das verwaltete Vermögen der 1064 Aktienfonds jedoch bis Ende September 2002 auf 111,4 (Vorjahr 237,3) Milliarden Euro.

Das gestiegene Sicherheitsbedürfnis der Sparer zeigt eine Studie der Pioneer Investments Deutschland. Danach waren Fonds, die schon lange am Markt etabliert sind, die Absatzrenner. Anleger bevorzugten sie mehr als doppelt so stark wie neu aufgelegte Fonds. Die Zeit der neu aufgelegten High- und Biotech-Fonds scheint zunächst vorbei.

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