zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Offenheit wagen

Das Zentralkomitee der kommunistischen Partei Chinas glich mehr einem Kardinalskollegium als einer politischen Organisation, als es in der vergangenen Woche zusammentraf, um seine politische Zukunft zu besprechen. Die Geheimnistuerei aber steht einer Partei, die für sich in Anspruch nimmt, über 1,3 Milliarden Menschen zu herrschen, schlecht zu Gesicht.

Das Zentralkomitee der kommunistischen Partei Chinas glich mehr einem Kardinalskollegium als einer politischen Organisation, als es in der vergangenen Woche zusammentraf, um seine politische Zukunft zu besprechen. Die Geheimnistuerei aber steht einer Partei, die für sich in Anspruch nimmt, über 1,3 Milliarden Menschen zu herrschen, schlecht zu Gesicht. Zwar ist China ökonomisch inzwischen eher eine kapitalistische als eine sozialistische Gesellschaft. Politisch jedoch hat sich der Staat weit langsamer entwickelt. Den Menschen zu erlauben, ökonomische Entscheidungen zu treffen, nicht aber politische, erzeugt eine Dissonanz, die ein Land von der Größe Chinas nicht mehr lange aushalten kann. Die Chinesen lassen sich nicht mehr so leicht von der Propaganda der Regierung einnehmen. Internet und Satellitenfernsehen haben Türen geöffnet, die nur schwer wieder zu schließen sind. Bald muss sich die Regierung entscheiden, ob sie einen Sprung in Richtung Demokratie wagen oder einen Rückzieher machen und die ökonomische Freiheit wieder einschränken will. Klar ist: Nur wenn die Regierungspartei beginnt, offen mit den Menschen zu reden, wird sie in der Lage sein, China in eine friedliche und stabile Zukunft zu führen.

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false