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Online-Dienst: AOL kündigt massiven Stellenabbau an

Der Online-Dienst AOL will in den kommenden sechs Monaten weltweit jede vierte Stelle streichen. Damit müssten innerhalb dieses Zeitraums rund 5000 Angestellte das Unternehmen verlassen.

New York - Das erklärte AOL-Sprecherin Tricia Primrose am Donnerstag in New York. Zuvor hatte AOL eine Preisoffensive angekündigt, um im Konkurrenzkampf mit Yahoo und Google besser bestehen zu können. So soll Breitbandkunden die Nutzung von Email- und Multimediadiensten nicht mehr in Rechnung gestellt werden.

Derzeit beschäftigt AOL weltweit rund 19.000 Menschen, die meisten von ihnen in den USA. Auch in Europa unterhält AOL Niederlassungen. In Deutschland beschäftigt das Unternehmen nach eigenen Angaben 1500 Mitarbeiter an den Standorten Hamburg, Duisburg und Saarbrücken. Zu Einzelheiten des geplanten Stellenabbaus wollte sich die Sprecherin zunächst nicht äußern. Sie erklärte lediglich, er sei "zu hundert Prozent auf die neue Strategie abgestimmt".

Wie der Mutterkonzern Time Warner am Mittwoch in New York mitgeteilt hatte, erhofft sich AOL von dem neuen Angebot eine Verbesserung seines Anzeigengeschäfts. Bislang durften die E-Mail-Accounts von AOL nur von zahlenden Kunden verwendet werden. Diese kündigen jedoch in Scharen ihr Abonnement: Allein im zweiten Trimester des laufenden Geschäftsjahres sank die Zahl der Kunden um 1,2 Millionen auf 23,3 Millionen weltweit. Mit Hilfe der kostenlosen Nutzung will AOL verhindern, dass auch die Zahl der Besucher seiner Seiten schrumpft.

AOL muss sich gegen Yahoo und Google behaupten

Seit vergangenem Jahr verfolgt Time Warner die Strategie, AOL-Angebote kostenlos zur Verfügung zu stellen. Bisher waren dies bereits etwa Musik, Nachrichten und Fernsehserien. Mit der Strategie soll sich AOL im harten Konkurrenzkampf gegen die anderen Internet-Giganten Yahoo und Google behaupten können. Bereits im Herbst hatte AOL wegen des anhaltenden Kundenschwunds 700 Mitarbeiter in drei US-Callcentern entlassen, im Mai kündigte das Unternehmen die Streichung von 1300 weiteren Stellen dort an.

AOL und Time Warner hatten vor sechs Jahren fusioniert. Nach dem Zusammenschluss wurde das früher America Online genannte Unternehmen allerdings auf den Rang einer bloßen Abteilung im Time-Warner-Imperium reduziert. Nach der Ankündigung verlor die Time-Warner-Aktie an der New Yorker Börse geringfügig um 0,2 Prozent und notierte bei 16,63 Dollar. (tso/AFP)

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