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Das Online-Netzwerk Facebook geht an die Börse.

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Online-Netzwerk: Facebook stößt Börsengang an

Facebook hat den ersten Schritt auf seinem Weg an die Börse getan und am späten Mittwochabend seinen Börsenprospekt publiziert. Daraus geht auch hervor, dass das soziale Netzwerk bereits profitabel ist.

Am späten Mittwochnachmittag (Ortszeit) veröffentlichte das weltgrößte soziale Netzwerk seinen Börsenprospekt, mit dem es bei Investoren für seine Aktien wirbt. Einen Termin für den eigentlichen Gang aufs Parkett gibt es noch nicht. Das Volumen des Börsengangs liegt bei zunächst 5 Milliarden Dollar und damit nur halb so hoch wie ursprünglich erwartet. Derzeit zählt das Netzwerk nach eigenen Angaben 845 Millionen aktive Nutzer. Allerdings kann sich diese Summe noch erhöhen. Es ist üblich, dass Firmen tiefstapeln, dann die Reaktion der Investoren abwarten und - falls genügend Nachfrage besteht - später den Preis erhöhen.

Wie das Börsenprospekt weiter verrät, ist Facebook profitabel: Im vergangenen Jahr verdiente das Unternehmen unterm Strich 1 Milliarde Dollar, 2010 waren es 606 Millionen Dollar und 2009 immerhin 229 Millionen Dollar. Haupteinnahmequelle ist Werbung.

Die Aussicht auf den spektakulärsten Börsengang des Internet-Zeitalters versetzte am Mittwoch vor allem die Wall Street in helle Aufregung. Facebook war das beherrschende Gesprächsthema im New Yorker Finanzzentrum. Investoren hoffen auf ein lukratives Investment, Banker und Aktienhändler auf satte Gebühreneinnahmen.

Von der Vorlage des Börsenprospekts bis zum eigentlichen Gang an die Börse können noch Monate vergehen. In dieser Zeit wirbt die Facebook-Führung um Gründer Mark Zuckerberg bei Investoren für ihr Unternehmen. Hilfe erhält Zuckerberg dabei von der US-Investmentbank Morgan Stanley; laut US-Medienberichten steht das Wall-Street-Haus endgültig als federführende Bank fest.

Unklar ist nach Informationen des „Wall Street Journal“ allerdings noch die Börse, an der Facebook gelistet wird. Es geht um Kosten und Renommee. Infrage kommen die altehrwürdige New York Stock Exchange und die vergleichsweise junge Technologiebörse Nasdaq. Letztere hat keinen klassischen Parketthandel. Facebook könnte sich mit der Entscheidung Zeit lassen, schrieb die Zeitung unter Berufung auf eingeweihte Personen. Bereits seit längerem wird über einen Börsengang von Facebook spekuliert. In der jüngeren Vergangenheit hatten Internetfirmen wie das berufliche Netzwerk LinkedIn, das Schnäppchenportal Groupon und der Spieleentwickler Zynga („Farmville“) den Sprung aufs Parkett gewagt. Das war vielfach als Testlauf für Facebook gesehen worden.

Gründer Zuckerberg wollte die Kontrolle über sein Unternehmen lange nicht aus der Hand geben. Statt eines Börsengangs sammelte er in mehreren nicht öffentlichen Finanzierungsrunden Geld von großen Investoren ein. Zuckerberg gehört ein knappes Viertel an Facebook, der Börsengang wird ihn zum Multi-Milliardär machen. (rtr/dpa)

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