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Sie haben Post. Nach einem Pilotversuch sollen die Kästen unter anderem vor Mehrfamilienhäusern ihren Platz finden.

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Onlinehandel boomt: Post will Paketkästen aufstellen

Als Reaktion auf die zunehmenden Paketsendungen will die Post rund 20.000 zusätzliche Paketannahmestellen schaffen. Zugleich rühmt sie sich der "größten Erfindung seit dem Briefkasten".

Eine Milliarde Pakete in einem Jahr – dank des florierenden Online-Handels hat die Deutsche Post im vergangenen Jahr gut zu tun gehabt. Doch zugleich beschert das Internet dem Bonner Unternehmen rückläufige Sendungsmengen im einst so lukrativen Briefgeschäft. Unterm Strich verdiente die Deutsche Post DHL inklusive des Logistikgeschäfts im vergangenen Jahr insgesamt 2,1 Milliarden Euro, das sind gut 450 Millionen Euro mehr als 2012. Das teilte Post-Chef Frank Appel am Mittwoch bei der Bilanzvorlage in Bonn mit. Der Umsatz ging dagegen leicht auf 55,1 Milliarden Euro zurück, rechnet man negative Währungseffekte und Sondereffekte heraus, dann legte der Umsatz auf vergleichbarer Basis jedoch sogar um drei Prozent zu.

Ein Standardbrief kostet seit Januar 60 Cent

Die Portoerhöhung von Anfang 2013 (da stieg der Preis für einen Standardbrief von 55 auf 58 Cent) hat dem Unternehmen zwar annähernd 100 Millionen Euro mehr Umsatz beschert. Die Erhöhung von Anfang 2014 (von 58 auf jetzt 60 Cent für den Standardbrief) wird den Umsatz noch einmal um 50 Millionen Euro steigen lassen. Doch zugleich sind auch die Kosten der Post gestiegen – vor allem die Lohnkosten. Der positive und der negative Effekt hätten sich in etwa ausgeglichen, sagt die Post. Somit hat die Portoerhöhung das Unternehmen nicht reicher gemacht. Allerdings hat auch die Versendung der Briefwahlunterlagen für die Bundestagswahl der Post im vergangenen Jahr zusätzliche Einnahmen beschert. Weil die Sendungsmengen insgesamt aber weiter schrumpfen, schließt Post-Chef Frank Appel weitere Porto-Erhöhungen nicht aus.

100 Millionen Euro Umsatz mit dem E-Postbrief

Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Post, Frank Appel, bei der Vorlage der Bilanz. Der Paketboom zu Weihnachten und eine gesunkene Steuerlast haben der Deutschen Post 2013 einen überraschend hohen Gewinnsprung beschert.
Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Post, Frank Appel, bei der Vorlage der Bilanz. Der Paketboom zu Weihnachten und eine gesunkene Steuerlast haben der Deutschen Post 2013 einen überraschend hohen Gewinnsprung beschert.

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Daneben versucht die Post, neue Produkte zu vermarkten, um den sinkenden Briefsendungen etwas entgegenzusetzen. So hat das Unternehmen mit dem E-Postbrief, einer besonders gesicherten E-Mail, im vergangenen Jahr immerhin einen Umsatz von 100 Millionen Euro erzielt. Als Reaktion auf die steigenden Paketsendungen will die Post rund 20 000 zusätzliche Paketannahmestellen schaffen, so dass es bis Ende dieses Jahres deutlich mehr als 50 000 Paketshops im ganzen Land geben soll. Zugleich kündigte Brief-Vorstand Jürgen Gerdes an, dass die Post von April an Paketkästen in Vorgärten von Ein- und Mehrfamilienhäusern aufstellen will. Aus seiner Sicht ist der Paketkasten „die größte Erfindung seit dem Briefkasten“.

Die Dividende soll auf 80 Cent steigen

Konzern-Chef Appel will auch die Aktionäre an der Gewinnsteigerung beteiligen und eine um zehn auf 80 Cent je Aktie erhöhte Dividende zahlen – insgesamt will der Konzern so knapp eine Milliarde Euro ausschütten.

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