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Wirtschaft: Opel: Eine harte Sanierung steht bevor

Mit einem harten Sanierungsplan unter dem Projektnamen "Olympia" will der neue Opel-Chef Carl-Peter Forster den Autokonzern aus der Krise führen. Dabei werde man um einen Stellenabbau in Europa nicht herumkommen, wie Forster am Donnerstag in Rüsselsheim sagte.

Mit einem harten Sanierungsplan unter dem Projektnamen "Olympia" will der neue Opel-Chef Carl-Peter Forster den Autokonzern aus der Krise führen. Dabei werde man um einen Stellenabbau in Europa nicht herumkommen, wie Forster am Donnerstag in Rüsselsheim sagte. Ohne solche Einschnitte sei die Rückkehr des General-Motors-Ablegers nicht möglich. Damit drohen Konflikte mit den Arbeitnehmer-Vertretern, wie Opel-Betriebsratschef Peter Franz durchblicken ließ. Sowohl für den Standort Kaiserslautern als auch für die europäischen Werke gilt ein Standortsicherungsvertrag, der betriebsbedingte Kündigungen bis Mitte 2003 ausschließt.

Trotz der flauen Autokonjunktur rechnet Forster damit, dass Opel seinen Marktanteil von 12,2 Prozent im vergangenen Jahr 2001 steigern wird. "Wir nähern uns deutlich der 13-Prozent-Marke". Einen Gewinn wird Opel in diesem Jahr aber nicht einfahren. 2000 hatte der Konzern einen operativen Verlust von 982 Millionen Mark verbucht.

Konkrete Angaben über das Restrukturierungsprogramm, dessen Name auf das frühere Opel-Erfolgsmodell "Olympia" anspielt, und das auch für die anderen europäischen GM-Ableger Vauxhall und Saab gelten soll, machte Ex-BMW-Vorstandsmitglied Forster nicht. Ein so genanntes "Turnaround-Board" soll in den nächsten Wochen konkrete Schritte ausarbeiten, die Ende September vom Aufsichtsrat abgesegnet werden und dann schnell umgesetzt werden sollen. "Es geht um notwendige, tiefgreifende Änderungen in den Strukturen", sagte Forster.

Mit dem Sanierungsplan will er Opel wieder in eine profitable und solide Geschäftssituation bringen, den Vertrieb stärken, die Marke Opel "revitalisieren und dynamisieren", neue Wachstumsfelder ausloten und eine dauerhafte Erneuerung des Unternehmens erreichen. Betriebsratsvorsitzender Klaus Franz signalisierte am Donnerstag Unterstützung für den seit April amtierenden Opel-Chef, der den glücklosen Robert Hendry abgelöst hatte. Wenn es allerdings zu einem Personalabbau - Opel beschäftigte Ende 2000 rund 42 700 Mitarbeiter - kommen solle, werde es Widerstand geben. Mit längeren Werksferien und mit einem geringeren Tempo der Montagebänder versucht Opel, im Werk Rüsselsheim die Absatzflaute wenigstens zu einem Teil aufzufangen. Die Werke in Bochum, dort wird das Erfolgsmodell Zafira gebaut, Eisenach und Kaiserslautern sind nach Angaben des Betriebsrates sehr gut ausgelastet. Jahrelange Spannungen mit der europäischen GM-Zentrale in Zürich sind nach Angaben von Forster beigelegt. "Wir gehen in die gleiche Richtung".

ro

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