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Wirtschaft: Opel wieder auf der Tagesordnung

Über die Zukunft von Opel soll in den kommenden Tagen entschieden werden. GM, Bund und Länder verhandeln mit Bietern.

Berlin - Über die Zukunft von Opel soll in den kommenden Tagen entschieden werden. Nach einer Sitzung des neu formierten General-Motors-Direktoriums am Montagabend werden die beiden möglichen Opel-Investoren RHJ und Magna an diesem Dienstag zu Gesprächen in Berlin erwartet. Daran nehmen Vertreter der Bundesregierung und der Bundesländer mit Opel-Werken sowie von GM teil.

Es gebe „ermutigende Signale“, sagte der stellvertretende Regierungssprecher Klaus Vater am Montag. „Daraus ergibt sich eine positive Erwartung der Bundesregierung auf die Gespräche in dieser Woche.“ Ähnlich vage lassen sich allerdings die Erfolgschancen der an Opel interessierten Investoren beurteilen. Denn obwohl Bund und Länder auf den österreichisch-kanadischen Autozulieferer Magna setzen, scheint der Wettbewerber RHJ bei GM die besseren Karten zu haben. Am Wochenende hatten die CDU- Ministerpräsidenten von Hessen und Thüringen erneut ihre Unterstützung für Magna unterstrichen. Opel beschäftigt in seinem Stammwerk in Rüsselsheim mehr als 15 000 Mitarbeiter, in Eisenach sind es 1800.

Zwar wollte sich das GM-Direktorium offenbar in der Nacht zu Dienstag auf einen der beiden Investoren festlegen. Veröffentlicht werden sollte diese Entscheidung aber nicht. Das letzte Wort hat die Opel-Treuhandgesellschaft, in der Vertreter von GM, sowie des Bundes und der Länder sitzen. Sie hält derzeit 65 Prozent der Opel-Anteile, die restlichen 35 Prozent liegen bei GM.

Der US-Autokonzern hatte das RHJ- Angebot zuletzt als fertig und einfacher umsetzbar bezeichnet. Dabei dürfte auch eine Rolle spielen, dass der Konzern später leichter Anteile zurückkaufen könnte.

In den Verhandlungen in Berlin wird es vor allem um finanzielle Zugeständnisse der Opel-Bieter gehen. Das Magna- Konsortium erwartet 4,5 Milliarden Euro Staatsbürgschaften und will selbst 500 Millionen Euro Eigenkapital einbringen. Magna bietet zusammen mit der russischen Sberbank und dem russischen Autohersteller Gaz. RHJ bräuchte nach eigenen Berechnungen 3,8 Milliarden Euro Staatshilfe. Selbst will das Unternehmen 275 Millionen Euro Kapital einbringen.

Verkaufserfolge konnte GM zuletzt auf dem chinesischen Markt erzielen. Im Juli verkaufte der Hersteller dank staatlicher Anreize rund drei Viertel mehr. Der Absatz sei im Vergleich zum Vorjahresmonat um 77,7 Prozent auf 144 593 Fahrzeuge gestiegen, teilte GM am Montag mit. In den ersten sieben Monaten lag das Plus bei 42,8 Prozent. mot

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