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Wirtschaft: Osram baut Leuchtdioden

MÜNCHEN (tmh).Der vor einem Börsengang stehende Bereich Halbleiter (HL) der Siemens AG, Berlin/München, überträgt sein Geschäft mit Leuchtdioden (LED) auf die Münchner Konzerntochter Osram GmbH.

MÜNCHEN (tmh).Der vor einem Börsengang stehende Bereich Halbleiter (HL) der Siemens AG, Berlin/München, überträgt sein Geschäft mit Leuchtdioden (LED) auf die Münchner Konzerntochter Osram GmbH.Mit einem Jahresumsatz von derzeit 450 Mill.DM und 2300 Beschäftigten sei die LED-Sparte von großer strategischer Bedeutung, sagte Osram-Chef Wolf-Dieter Bopst in München über diese konzerninterne Umgliederung.Osram steige mit 51 Prozent bei dem ab Januar 1999 als Osram Opto Semiconductors GmbH & Co OHG firmierenden Gemeinschaftsunternehmen ein und übernehme die industrielle Führung.Die restlichen 49 Prozent sollen langfristig bei der kommenden Halbleiter AG bleiben, sagte Bopst, der einen Börsengang für Osram selbst ausschloß.Mit jährlichen Zuwächsen von bis zu 20 Prozent solle das profitable LED-Geschäft in fünf Jahren bis zu 1,5 Mrd.DM Umsatz bringen.

Die nur wenige Zehntel-Millimeter großen Leuchtdioden stünden unmittelbar vor ihrem Durchbruch zum Markt für Allgemeinbeleuchtung und würden bald zum ernsthaften Konkurrenten für traditionelle Lampen, vor allem im Kfz-Bereich.Das neue Geschäftsfeld mit Sitz in Regensburg und einer Fertigungslinie in Malaysia "ist eine Perle und entscheidend für die Zukunftssicherung von Osram," betonte Bopst.Hinter den Konzernen Sharp und Hewlett Packard sei Siemens bei LEDs, die branchenweit derzeit drei Mrd.DM Umsatz bringen, mit zwölf bis 15 Prozent Marktanteil global die Nummer drei.Das neue Osram-Geschäft erfordere künftig hohe Investionen, die auch einen noch nicht bezifferbaren Stellenaufbau nach sich zögen.Für Deutschland weitgehend stellenneutral verlaufe dagegen die Verlagerung der Glühlampenfertigung von Berlin ins französische Osram-Werk Molsheim.Berlin mit seinen knapp 2300 Beschäftigten werde im Gegenzug zum neuen Leitstandort für Hochdrucklampen.In der abgelaufenen Periode hat die Siemenstochter hierzulande gut 300 Stellen auf 8330 Mitarbeiter aufgebaut.Insgesamt beschäftigt Osram weltweit 28 000 Personen.

Mit einem bereinigt um außerordentliche Erträge 25prozentigen Anstieg ihres Vorsteuerergebnisses auf 679 Mill.DM war der Bereich 1997/98 (zum 30.September) eine der drei profitablesten Konzernsparten.Die Umsatzrendite ist von 7,4 auf 8,9 Prozent gestiegen.Inklusive des neuen LED-Geschäfts rechnet Osram dieses Jahr mit 6,8 (Vorjahr 6,6) Mrd.DM Umsatz.Bei den Erlösen hat der ertragsstarke Siemens-Bereich damit in der Vorperiode das erklärte Ziel von 6,8 Mrd.DM verfehlt.Bopst führte das auf unerwartet schwache US-Geschäfte und Währungseffekte zurück.

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