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Osram: Gute Sicht für Autofahrer

In Berlin arbeiten 1750 Menschen für Osram. Die Berliner Lampenproduktion hat eine lange Tradition.

Fast im Sekundentakt werden an der Nonnendammallee bei Osram hochmoderne Xenon-Lampen für die Automobilindustrie produziert. Der Absatz liegt nach Unternehmensangaben im zweistelligen Millionenbereich und hat sich innerhalb der letzten Jahre verdoppelt. „Der Standort Berlin ist stark sowohl durch seine hohe Automatisierung als auch durch seine handwerkliche Fachkompetenz und durch die hohen Qualitätsstandards“, erklärt Peter Boltje, Sprecher der hiesigen Osram-Betriebsleitung. Selbst das benötigte Spezialglas wird zum größten Teil am Standort produziert. Laut Boltje werden im Schnitt gerade einmal vier von einer Million ausgelieferten Lampen durch die Automobilkunden beanstandet – ein Branchenrekord.

Berlin nimmt deshalb innerhalb von Osram eine starke Stellung ein. „Wir sind im Unternehmen das weltweite Kompetenzcenter für Hochdruckentladungslampen. Dazu zählen die Xenon-Lampen und Speziallampen zur Herstellung von LCD- Monitoren und von Wafern in der Mikrochipproduktion. Außerdem liefern wir Lampen für Bühnenbeleuchtung und die Filmindustrie“, sagt Boltje. Die Berliner Lampenproduktion von Osram hat eine lange Tradition. Heute ist das Unternehmen Teil von Siemens, doch der Konzern will die Tochter im Herbst an die Börse bringen. Vor rund zehn Jahren ging in der Berliner Fertigung die Ära der traditionellen Glühlampe zu Ende, die Produktion wurde auf moderne, energieeffiziente Lampentechnik umgestellt. Berlin ist dabei einer der größten Fertigungsstandorte von Osram weltweit geblieben.

Im gesamten Unternehmen sind rund 40 000 Menschen beschäftigt, die 2010 einen Umsatz von 4,7 Milliarden Euro erwirtschaftet haben. In Berlin arbeiten 1750 Menschen für Osram. „Wir haben hier zurzeit eine stabile Beschäftigungssituation“, sagt Boltje. Obwohl Osram die Wirtschaftskrise „sehr stark gespürt hat“, habe es 2008 und 2009 dennoch keine betriebsbedingten Kündigungen gegeben. Stattdessen habe das Unternehmen Kurzarbeit sowie Arbeitszeitkonten genutzt und Personal, das gerade nicht eingesetzt wurde, intensiv geschult. „Viele Ungelernte haben in der Zeit eine Ausbildung zum Mechatroniker oder zum Maschinenführer erhalten. Damit haben wir die Kompetenz am Standort weiter gestärkt“, sagt Boltje. Mit dem neuerlichen Aufschwung werde nun auch in neue Kapazitäten investiert, etwa für die Autolampenmontage. Derzeit fahre man die Produktion im Fünf-Schicht-Betrieb quasi rund um die Uhr.

Sehr positiv bewertet der Manager die Innovationskraft in Berlin. „Wir haben hier 130 Entwickler“, sagt Boltje. Eines der jüngsten Ergebnisse sei eine Xenon- Lampe mit 25 Watt für die Autoindustrie. Bei den bisher üblichen 35 Watt ist eine automatische Regulierung des Wagenniveaus und eine Scheinwerferwaschanlage vorgeschrieben, damit entgegenkommende Fahrzeuge nicht geblendet werden. Die Xenon-Lampe mit 25 Watt sei zwar immer noch deutlich heller als herkömmliche Halogenlampen, aber die technische Zusatzausstattung sei nicht mehr notwendig. Damit könnte Osram die Einsatzmöglichkeiten von Xenon-Lampen weiter steigern. Gleichzeitig sei mit der „Cool Blue Intense“ eine neue, besonders augenfreundliche Premium-Autolampe entwickelt worden, für die der Daimler-Konzern als Kunde gewonnen werden konnte. Bernd Hops

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