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Wirtschaft: Ost-Industrie optimistisch

Betriebe erwarten gute Geschäfte – trotzdem mehr Arbeitslose

Berlin (brö/dpa). Die Stimmung in der ostdeutschen Industrie hat sich zu Beginn des Jahres verbessert. Die Geschäftsaussichten der Unternehmen im Januar hätten sich gegenüber November deutlich aufgehellt, ergab eine Untersuchung des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) vom Dienstag. Die 300 befragten ostdeutschen Betriebe erwarten bessere Geschäfte in den kommenden Monaten als zur gleichen Zeit im vergangenen Jahr: 65 Prozent hoffen auf höhere Umsätze. Auch ihre gegenwärtige Geschäftslage bewertete eine Mehrheit der Unternehmen positiv. 63 Prozent der befragten Firmen beurteilten ihre aktuelle Lage als gut oder eher gut, während 37 Prozent von einer schlechten oder eher schlechten Lage sprachen.

In den vergangenen Wochen hat die deutsche Wirtschaft allerdings wegen des kalten Winters und der dürftigen Konjunkturlage weiter Personal abgebaut. Wirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) sagte am Montagabend in Stuttgart, dass die Zahl der Arbeitslosen im Januar auf mehr als 4,5 Millionen gestiegen ist. Diese Marke wurde in Deutschland bisher lediglich Anfang 1997 und im Winter 1997/98 überschritten. Die offiziellen Zahlen gibt die Bundesanstalt für Arbeit diesen Mittwoch in Nürnberg bekannt.

Zur Stimulierung der Wirtschaft hoffen Experten nun auf eine neue Zinssenkung durch die Europäische Zentralbank (EZB). Kommenden Donnerstag tagt der EZBRat, der über die Höhe der Leitzinsen entscheidet, die derzeit bei 2,75 Prozent liegen. Neuen Spielraum, um den Preis des Geldes zu senken, bieten Schätzungen über die Inflationsrate in den zwölf Euro-Staaten im Januar: Sie liege derzeit nur noch bei 2,1 Prozent, teilte das Statistische Amt der Europäischen Gemeinschaften Eurostat in Luxemburg am Dienstag mit. Im Dezember betrug die Preisentwicklung noch 2,3 Prozent. Die EZB-Zielmarke für stabiles Geld liegt bei zwei Prozent.

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