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Wirtschaft: Ost schlägt West

Bei Arbeitslosigkeit und Lohnniveau liegen Jena und Potsdam vor Flensburg und Dortmund.

Berlin - Einige Regionen Ostdeutschlands haben zuletzt wirtschaftlich aufgeholt und die strukturschwächsten Landstriche im Westen Deutschlands abgehängt. Das geht aus einer am Dienstag in Nürnberg veröffentlichten Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Zusammenarbeit mit der Bundesagentur für Arbeit (BA) hervor. Die Untersuchung stellte für Bund und Länder eine Rangfolge strukturschwacher Regionen auf.

Bei der Arbeitslosigkeit und dem Lohnniveau gebe es zwar immer noch ein erhebliches Gefälle zugunsten des Westens, hieß es. Im Oktober lag die Arbeitslosenquote in Westdeutschland bei 5,8 Prozent, in Ostdeutschland bei 9,5 Prozent. Einige Gebiete in Thüringen wie beispielsweise Jena, Eisenach oder Weimar, Brandenburg (Luckenwalde, Potsdam-Brandenburg, Oranienburg) und Sachsen (Dresden) stünden aber inzwischen besser da als ärmere Regionen in den alten Bundesländern. Zu den strukturschwächsten Regionen in Westdeutschland gehören Flensburg, Bremerhaven, Mönchengladbach, Lübeck, Dortmund und Wuppertal.

Nach den Vorgaben der EU wird es laut IAB zwischen 2014 und 2020 in Deutschland kein sogenanntes Höchstfördergebiet („A-Fördergebiet“) mehr geben, in dem die öffentliche Hand Beihilfen von 25 bis 70 Prozent der Investitionskosten gewähren kann. Denn mit dem EU-Beitritt der strukturschwachen Länder Bulgarien und Rumänien sei das für die Berechnung entscheidende Durchschnittsniveau der Wirtschaftskraft pro Einwohner stark gesunken.

Künftig gebe es in Deutschland daher nur noch sogenannte „C-Fördergebiete“, in denen Bund und Länder Investitionen privater Unternehmen und kommunale Infrastrukturprojekte mit maximal 15 Prozent bezuschussen könnten. Zu den Fördergebieten gehörten wie bisher alle ostdeutschen Regionen, im Westen werde die Zahl dieser Regionen dagegen deutlich sinken. rtr/dpa

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